Deutscher Strommix: Stromerzeugung Deutschland bis 2022

In den ersten 6 Monaten des Jahres 2022 wurden in Deutschland 252 TWh Strom erzeugt. Der Anteil Erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung in Deutschland lag bei 51,6% [Netto]. Mit erzeugten 130 TWh sind Sonne, Wind & Co. die wichtigsten Quellen im deutschen Strommix 2022.

Für dieses Ergebnis sorgte vor allem die Stromerzeugung aus Wind und Sonne dank günstiger Wetterverhältnisse zu Jahresbeginn. Das stürmische Wetter im Februar brachte mit 20,6 Mrd. kWh einen Rekordmonat bei der Winderngie. Der März 2022 sorgt mit überdurchschnittlich vielen Sonnenstunden für ein sehr gutes Ergebnis bei der Photovoltaik [+33% zu März 2021].

strommix deutschland 2022
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Der Anteil Erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung in Deutschland lag 2021 bei 46% [Netto]. Damit waren Sonne, Wind & Co. wichtigste Quelle im deutschen Strommix 2021. Ihr Anteil sank um 4,6 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr.

Unter dem Begriff Strommix versteht man die Zusammensetzung des in Deutschland erzeugten Stroms nach Energiequellen. Der deutsche Strommix setzte sich 2021 zu 46 % aus erneuerbaren Energien und zu 54 % aus konventionellen Energieträgern zusammen, wobei sich der Strommix seit Jahren zugunsten der Erneuerbaren verschiebt. Bei der Stromerzeugung in Deutschland besteht der konventionelle Energiemix aktuell aus Stein- und Braunkohle, Erdgas und Kernkraft. Zum erneuerbaren Energiemix tragen Windenergie, Photovoltaik, Biomasse und Wasserkraft bei.

Insgesamt wurden 2021 in Deutschland 490 Terawattstunden [TWh] in das Stromnetz eingespeist. Das sind 2 % mehr als im Vorjahr [481 TWh]. Nach vorläufigen Ergebnissen des Fraunhofer ISE lieferten Erneuerbare Energieträger 224 TWh. Die Windkraft war mit 23 % der insgesamt eingespeisten Strommenge der wichtigste Energieträger für die Stromerzeugung 2021, gefolgt von Braunkohle mit 20 %.
[Mrd. kWh = Terawattstunden TWh]
Zum ausführlichen Bericht zur Stromerzeugung 2021

Der bundesdeutsche Strommix ist nicht mit dem Mix einzelner Stromanbieter gleichzusetzen. Die Versorger sind aber gesetzlich verpflichtet [Stromkennzeichnungspflicht], über die individuelle Zusammensetzung ihres Stroms aufzuklären.

Strommix: Woher kommt mein Strom?

Der Strommix für jeden Privathaushalt oder Betrieb in Deutschland ist abhängig vom Versorger, den er wählt. Aus welchen Bestandteilen sich der Strommix des jeweiligen Stromanbieters zusammensetzt, fällt unter die Kennzeichnungspflicht. Sie beinhaltet die anteilmäßige Aufteilung der Energieträger, aus denen der Strom erzeugt wird und ist auf den Internetseiten der Versorger oder den meisten Stromvergleichsrechnern einzusehen.

Stromerzeugung Brutto vs. Netto

Unter Bruttostromerzeugung versteht man die gesamte in Deutschland erzeugte Strommenge. Bei der Nettostromerzeugung wird der Eigenbedarf der Kraftwerke für die Stromproduktion abgezogen. [Eigenbedarf von Kohlekraftwerken liegt zw. 7-8%]. Die Nettostromerzeugung entspricht dem Strommix, der tatsächlich aus der Steckdose kommt.

Stromerzeugung Deutschland [Strommix 2021]

Energieträgerin TWh = Mrd. kWhin %
Braunkohle98,920,2
Steinkohle46,49,5
Kernenergie65,313,3
Erdgas51,110,5
Erneuerbare22445,7
davon sind
Windenergie112,723
Photovoltaik48,49,9
Biomasse43,18,8
Wasserkraft19,34
Stromerzeugung 2021 gesamt490 Mrd. kWh

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Daten auf dieser Seite: BMWi, Destatis, Agora Energiewende, IWR, Fraunhofer, BDEW, ZSW, AEE, AGEB

Strommix 2021: Stromerzeugung in Deutschland

Anteil der Energieträger an der Nettostromerzeugung, 46% Erneuerbare Energien im Strommix

Nach vorläufigen Zahlen des Fraunhofer ISE hatten Sonne, Wind & Co. im Jahr 2021 einen Anteil von 46 % an der Nettostromerzeugung – dem Strommix, der aus der Steckdose kommt. Damit lag die Erzeugung aus Erneuerbaren Energien fast 5 Prozentpunkte unter dem Vorjahr [50 %]. Die Erneuerbaren bleiben aber weiterhin die wichtigste Energiequelle mit der Windkraft [23 %] an der Spitze. Weil 2021 wetterbedingt weniger Windstrom erzeugt wurde, legte der Kohle-Anteil an der Stromerzeugung wieder zu.

Strommix 2021: Erneuerbare Energien weiter wichtigste Energiequelle.

Solar- und Windenergieanlagen speisten gemeinsam 161 Terawattstunden [TWh = Mrd. kWh] in das öffentliche Netz ein, gegenüber 181 TWh in 2020. Die Stromerzeugung mit Windrädern stand mit 23 % knapp 3 Prozentpunkte hinter den Ergebnissen des letzten Jahres zurück. Die vorherigen Jahre waren eher überdurchschnittliche Windjahre, während 2021ein eher unterdurchschnittliches Windjahr war. Die Windkraft blieb aber mit Abstand die wichtigste Energiequelle im Mix.

Mit Photovoltaikanlagen konnte trotz der 2021 etwas geringeren Sonneneinstrahlung mehr Strom erzeugt werden als im Vorjahr, was am gestiegenen Anlagenzubau lag. Photovoltaikanlagen speisten 2021 rund 48,4 TWh in das öffentliche Netz ein, eine leichte Steigerung gegenüber 2020 [47,7 TWh]. Solarstrom hatte damit einen Anteil von 10 % an der Stromerzeugung. Der Solarselbstverbrauch ist in diesem Wert enthalten und betrug im letzten Jahr 3,8 TWh.
Die Wasserkraft generierte 19,3 TWh und aus Biomasse wurden ca. 43,2 TWh gewonnen. Bei beiden Energiequellen entspricht das etwa dem Ergebnis des Vorjahres. In Summe produzierten die erneuerbaren Energiequellen Sonne, Wind, Wasser und Biomasse 224 TWh, was ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr von 22 TWh ist.

Anteil Kohlestrom nimmt zu

Wegen der extrem gestiegenen Gaspreise nahm die Stromerzeugung aus Erdgas im 2. Halbjahr ab. Insgesamt wurden 51,1 TWh erzeugt, was Erdgas einen Anteil am Strommix von 10 % sicherte.
Gleichzeitig wuchs die Bedeutung von Braun- und Steinkohle und damit deren Anteil am Strommix auf 30 %. Die Stromerzeugung aus Braunkohle hat 2021 um 20 % Prozent zugelegt, die aus Steinkohle sogar um 31 % – und das trotz steigender Preise für CO2-Zertifikate. Grund hierfür ist der enorme Anstieg der Strompreise. Dadurch entstand eine hohe Differenz zwischen Börsenstrompreis [EPEX-Day Ahead Dezember ~220 Euro/MWh] und dem CO2-Zertifikatspreis [Dezember ~80 Euro pro Tonne], was es wieder wirtschaftlich machte, Strom aus Kohle zu generieren. Erst wenn Strompreis und Zertifikatspreis wieder auf demselben Niveau liegen, wird die Stromerzeugung aus Braunkohle unwirtschaftlich. Laut Fraunhofer ISE wird bei der Erzeugung einer Megawattstunde Braunkohlestrom etwa 1,1 Tonnen CO₂ freisetzt.

Die Stromerzeugung aus Kernenergie lag 13 % über ihrem Wert von 2020. Eine höhere Stromnachfrage, geringere Einspeisungen aus Erneuerbaren Energien und ein deutlich gestiegener CO2-Preis sorgten für den Zuwachs.

Wegen der Verschiebungen im Strommix in Richtung Kohleverstromung rechnet die AG Energiebilanzen mit einem Anstieg der energiebedingten CO2-Emissionen von rund 25 Mio. Tonnen was einer Zunahme gegenüber dem Vorjahr um gut 4 % entspricht.

Solarenergie ist die billigste Stromquelle Deutschlands

Welcher Energieträger ist für die Stromproduktion am günstigsten?

Welche ist die günstigste Energiequelle?
Photovoltaik ist aktuell bei den reinen Stromproduktionskosten die günstigste Form der Stromerzeugung in Deutschland. [Grafik, Datenquelle Fraunhofer ISE 2021]

Was kostet 1 Kilowattstunde Strom aus Photovoltaik? 2-6 Cent pro kWh
Was kostet Strom aus Windenergie? 4-8 Cent pro kWh
Was kostet Energie aus Kohle? 10-20 Cent pro kWh
Was kostet Strom aus Atomenergie? 14-19 Cent pro kWh

Erläuterung: Stromgestehungskosten sind die Kosten, die bei der Stromproduktion anfallen [Stand 2021]. Externe Folgekosten,  wie Schäden für Umwelt oder Gesundheit wurden bei der Bestimmung der Stromgestehungskosten des Fraunhofer Instituts nicht berücksichtigt. Sie kommen im Vergleich noch einmal oben drauf. Der Kauf von CO2-Emissions- Rechten wurde berücksichtigt, wenn auch nicht zu den aktuell hohen Preisen von 80 € pro Tonne.  Zur Studie „Stromgestehungskosten Erneuerbare Energien“

Datenquelle ist die Berechnung des Fraunhofer ISE auf Basis der Informationen von 50 Hertz, Amprion, Tennet, TransnetBW, Destatis und der EEX. Es werden Nettodaten der Kraftwerke zur öffentlichen Stromversorgung dargestellt.
Warum unterscheiden sich die Strommix-Daten beim Strom-Report von denen anderer Institute, Vereine oder Webseiten?
Das liegt häufig an der Erhebung oder Aktualität der Daten. Die Stromproduktion wird in Deutschland als Nettostromerzeugung oder Bruttostromerzeugung angegeben und kann je nach Energieträger bis zu 8% abweichen. Die Erzeugungsdaten von Windenergie- und Solaranlagen werden von den Übertragungsnetzbetreibern hochgerechnet und stehen in ihrer endgültigen Version immer erst Ende September des Folgejahres zur Verfügung. Daher sind die Daten  zur Energiegewinnung „vorläufig“.
Die Nettostromerzeugung entspricht der Strommenge, die aus der Steckdose kommt.

Nachrichten zum Strommix

Strommix 2021: Anteil der Erneuerbaren am Stromverbrauch gesunken

Die Erneuerbaren Energien haben in den ersten 9 Monaten 2021 fast 43% des Stromverbrauchs gedeckt (Brutto, Wert Vorjahreszeitraum 48%). Der niedrigere Anteil an Erneuerbaren Energien im Strommix 2021 wurde von relativ windarmen 3 Quartalen und einem gestiegenen Stromverbrauch beeinflusst. 2020 war der Stromverbrauch aufgrund der Corona-Beschränkungen viel niedriger und die Windenergie hatte eine überdurchschnittlich ertragreiches Jahr. In 2021 liegt der Stromverbrauch wieder auf dem Niveau von vor der Pandemie.

Den größten Rückgang 2021 gab es bei der Stromerzeugung aus Windenergie. Im Juni wurden an Land nur 3,4 Mrd. kWh Windstrom erzeugt (niedrigste Monatswert seit August 2015). Im gleichen Monat lieferte die Photovoltaik einen Rekordwert bei der Stromerzeugung. Im Juni 2021 lieferten Photovoltaikanlagen 7,8 Mrd. kWh Strom und damit 11% mehr als im bisherigen Rekordmonat (Juni 2019, 7 Mrd. kWh).

Strommix 2021, Stromverbrauch, Rekord ZSW, BDEW

Ökostromversorgung geht im 1 Halbjahr 2021 etwas zurück

Strom aus erneuerbaren Energien hat im ersten Halbjahr nach Berechnungen des ZSW und BDEW knapp 43 % des Bruttostromverbrauchs in Deutschland gedeckt. Das ist etwas weniger als im Vorjahreszeitraum, als der Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch bei rund 50% lag. Grund sind die Wetterbedingungen. Besonders im 1. Quartal gab es weniger Wind und Sonnenstunden. Die Erzeugung aus Windenergie ging um rund 20% zurück
Quellen: Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg, Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft

Im Vorjahreszeitraum lag den Angaben zufolge der Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch bei rund 50 Prozent. Im ersten Halbjahr 2020 habe es Rekorde bei der Stromerzeugung aus Solarenergie und Windenergie an Land gegeben.

Ökostrom, Strommix, Bruttostromverbrauch ZSW, BDEW

Strommix 2020: Stromerzeugung in Deutschland [Netto]

Anteil der Energieträger an der Nettostromerzeugung, 50,5% Erneuerbare Energien im Strommix

Stromerzeugung Deutschland 2020, Strommix
2020, Deutschland, Stromerzeugung, Strommix Fraunhofer ISE

2020 war das Jahr der erneuerbaren Energien. Der Anteil Windenergie, Photovoltaik-, Wasser- und Biomasse am deutschen Strommix hat erstmals die 50% -Marke überstiegen.

Nach Berechnungen des Fraunhofer ISE produzierten die Erneuerbaren Energien in diesem Jahr 50,5% des deutschen Strommixes. Wind, Sonne & Co. haben damit erstmals die Oberhand über fossile Kraftwerke erlangt. 2019 betrug der Ökostrom-Anteil nur 46%.

2020 wurden mit 246 Terawattstunden 3,4% mehr Ökostrom produziert als im Vorjahr [238] und 103% mehr als vor 10 Jahren [121]. [Terawattstunden TWh = Milliarden Kilowattstunden Mrd. kWh]

Die Nettostromerzeugung  in Deutschland ist seit Jahren leicht rückläufig und auch 2020 [mit 488 TWh] im Vergleich zum Vorjahr um 5,4%  gesunken.

Ein Ökostrom-Rekordjahr geht zu Ende

Stromerzeugung Deutschland 2020, Strommix

Den größten Anteil am Ökostrom-Erfolg 2020 trägt die Windenergie, die mehr als ein Viertel [27%] des gesamten Stroms in Deutschland erzeugt hat. Im Frühjahr und Herbst sorgte stürmisches Wetter für eine außergewöhnlich hohe Windstromausbeute. Insgesamt wurden in diesem Jahr 131,7 TWh Ökostrom produziert, knapp 4,7% mehr als im letzten Jahr. Mit dem diesjährigen Ergebnis festigte der Wind seine Position als wichtigste Energiequelle im Strommix, denn deutsche Windräder produzierten weit mehr Strom als  jede konventionelle Quelle und sogar mehr als Braun- und Steinkohle-Kraftwerke zusammen [118 THW]. Ertragreichster Monat war der Februar mit 20,6 TWh, in dem der Anteil der Windenergie am Strommix auf 45% anstieg. Der leistungsstärkste Tag war der 22.02.2020 mit einer maximal erreichten Windkraftleistung von über 46.000 MW.

Stromerzeugung Deutschland [Strommix 2020]

Energieträgerin Mrd. kWhin %
Braunkohle8216,8
Steinkohle367,3
Kernenergie6112,5
Erdgas5912,1
Erneuerbare24650,5
davon sind
Windenergie13227
Photovoltaik5110,4
Biomasse459,3
Wasserkraft183,7
Stromerzeugung 2020 gesamt488 Mrd. kWh

Der Sommer mit überdurchschnittlich viel Sonne bescherte der Photovoltaik ebenfalls neue Rekorde. Mit 50,7 Terawattstunden [TWh] haben Solaranlagen im Jahr 2020 mehr Strom produziert als je zuvor. Das schöne Wetter sorgte für einen Anstieg der Stromerzeugung aus Solarenergie um 6,7% im Vergleich zum Vorjahr. Der damit erreichte Anteil von 10,4% am gesamten deutschen Strommix macht die Photovoltaik hinter Erdgas und vor Steinkohle zur fünftwichtigsten Quelle. Laut Deutschem Wetterdienst hatte 2020 den sonnigsten Frühling seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1951, was der Photovoltaik von Mai bis Juli den zweiten Platz im deutschen Strommix sicherte. Besonders hoch fiel die Solarstrom-Ausbeute im April, Mai und Juli aus mit jeweils mehr als 7 TWh im Monat.

Die Nettostromerzeugung aus Wasserkraft lag mit 18,3 TWh wieder unter dem Wert des Vorjahres [20,6 TWh]. Die jährliche Einspeisung aus Wasserkraftwerken schwankt seit Jahren witterungsbedingt um einen Wert von 20 TWh, da sich die installierte Leistung der Wasserkraft nur wenig ändert.

Auch die Stromerzeugung aus Biomasse liegt seit etwa 6 Jahren auf gleichbleibendem Niveau. Aus Biomasse wurde im Jahr 2020 etwa 45,5 TWh Strom erzeugt. Gegenüber 2019 [43,9 TWh] stieg der Wert damit um etwa 3,7% und platziert Biomasse auf Platz 6 im Strommix vor Steinkohle.

Hohe Verluste bei den Konventionellen

Ursache für das neue Ökostrom-Rekordjahr ist eine gestiegene Erzeugung aus Erneuerbaren Energien, doch der starke Zugewinn am Strommix ist zum Teil dem Rückgang des Stromverbrauchs aufgrund der Corona-Beschränkungen im Frühjahr geschuldet.  Mit sinkender Nachfrage der Industrie nahm auch der Strombedarf ab. Einige Betreiber mussten ihre konventionelle Stromerzeugung deutlich drosseln, da die Erneuerbaren einen Vorrang bei der Einspeisung haben. Die damit verbundenen niedrigen Börsenstrompreise machten viele Braunkohlekraftwerke unrentabel, die wegen ihrer hohen CO₂-Emissionskosten ohnehin schon an der Grenze der Wirtschaftlichkeit arbeiten. Der Braunkohle-Anteil am Strommix ist 2020 auf 16,8% gefallen. 2019 lag er noch bei knapp 20%. Auch die Stromproduktion aus Steinkohle ging stark zurück. 2020 kommt sie nur noch auf einen Anteil von 7,3%. In Summe produzierten deutsche Kohlekraftwerke 118 TWh. Das ist ein Einbruch von 22% im Vergleich zum Vorjahr [151 TWh]. Trotzdem bleibt Braunkohle zweitwichtigster Energieträger im Strommix.

Wegen der hohen Emissionen-Belastung bei der Kohleverstromung und der geringeren CO₂-Zertifikatskosten von Erdgaskraftwerken fand 2020 ein sogenannter „Fuel Switch“ von Kohle zu Erdgas statt. Deutsche Gaskraftwerke erhöhten ihre Produktion auf 59 TWh, was ihnen ein Plus von 11,8% gegenüber dem Vorjahr [53 TWh] brachte.

Bei der Nettostromproduktion aus Kernkraftwerken gab es ebenfalls einen Rückgang, welcher auf die Abschaltung des Kernkraftwerks Philippsburg 2 zurückzuführen ist. Der Ertrag [60,9 TWh] sank um 14,2% gegenüber dem Vorjahresniveau, sicherte aber trotzdem Rang 3 im Strommix.

Englischer Artikel: Germany’s Power Mix 2020 – Data, Charts & Key Findings

Testberichte: Die besten Stromanbieter 2021

Hier finden Sie die aktuellen Testberichte zu Stromanbietern in Deutschland [Service, Preis, Qualität]. Wir geben einen Überblick über die Rankings von der Stiftung Warentest, Service Value, dem Deutschen Institut für Service Qualität, Focus Money und dem Bund der Energieverbraucher.

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Der deutsche Strommix 2011 – 2020: Gewinner & Verlierer

Die Entwicklung der Stromerzeugung [netto] nach Energieträgergruppen im 10-Jahres-Verlauf

Stromerzeugung in Deutschland, Strommix, Jahresverlauf, 10 Jahre
Diagramm, Energiemix, Stromversorgung

Die Stromversorgung in Deutschland setzt auf einen breiten Mix unterschiedlicher Energieträger, der sich in den letzten 10 Jahren deutlich zugunsten der erneuerbaren Energien entwickelt hat. Sonne, Wind & Co. haben ihren Marktanteil im Erzeugermix mehr als verdoppelt [+103%]. Fossile Energiequellen tragen nur noch mit 49,5% zur Stromerzeugung bei. Jede zweite Kilowattstunde Strom stammt also bereits heute aus erneuerbaren Energien [50,5%].

2020 wurden in Deutschland insgesamt noch 242 Terawattstunden [TWh=Mrd. kWh]  Strom aus fossilen Energieträgern gewonnen. Den stärksten anteiligen Rückgang [-63%] im 10-Jahres-Verlauf hatte dabei die Stromerzeugung aus Steinkohle zu verzeichnen. Nach einem leichten Anstieg bis 2014, als Steinkohle noch 20% des Stroms erzeugte, trägt sie heute nur noch zu 7% zum Strommix bei.
Die Verstromung von Braunkohle hat seit 2013 stetig abgenommen und insgesamt 39% Marktanteil verloren. Braunkohlekraftwerke produzierten vor 10 Jahren noch 141 TWh und sind mit 82 TWh in 2020 deutlich auf dem Rückzug. Sie verzeichnen damit den größten absoluten Verlust [- 59 TWh].

Die Kernenergie verlor in den letzten Jahren stetig Marktanteile, war aber 2020 mit 12,5% Anteil am Strommix immer noch drittwichtigste Energieform. 2022 soll das letzte deutsche Kernkraftwerk abgeschaltet. Die Menge des Stroms aus Erdgas hat nach einigen Verlusten zwischen 2011 und 2015 in den letzten Jahren wieder stark zugenommen. Gaskraftwerke produzierten 2020 auf gleichem Niveau [59,1 TWh] wie vor 10 Jahren [59,8 TWh].

Ein Ziel der Energiewende ist es, die Stromversorgung nach und nach auf erneuerbare Energien umzustellen, deren Anteil laut BMWi bis 2030 auf 65% steigen soll. Heute, 10 Jahre bevor die Marke erreicht werden soll, tragen die Erneuerbaren Energien bereits mehr als 50% zum deutschen Strommix bei.

Die Stromerzeugung aus Windenergie leistet mit 27% heute den größten Beitrag zum deutschen Strommix und konnte in der 10 Jahres-Entwicklung aufgrund steigender Ausbauzahlen ihren Anteil mehr als verdoppeln [+164%].
Trotz stagnierender Ausbauzahlen in den letzten Jahren hat die Photovoltaik seit 2011 ein kräftiges Wachstum von 154% vorzuweisen. Die Sonnenverstromung hat sich so einen soliden Anteil von 10% am deutschen Strommix erwirtschaftet.

Biomasse hat ihren Beitrag zur grünen Stromerzeugung in der letzten Dekade stetig gesteigert und ist heute mit 9% drittgrößter Produzent unter den Erneuerbaren.
Der Stromanteil aus Wasserkraft ist heute noch ähnlich hoch wie vor 10 Jahren [3%] und schwankte seit 2011 nur leicht zwischen 3 und 4%.

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Strommix 2019: Stromerzeugung in Deutschland [Netto]

Anteil der Energieträger an der Nettostromerzeugung, 46% Erneuerbare Energien im Strommix

Stromerzeugung Deutschland 2019 Strommix
2019, Deutschland, Stromerzeugung, Strommix Fraunhofer · 2019

Stromerzeugung Deutschland [Strommix 2019]

Energieträger

in Mrd. kWhin %
Kernenergie7113,7
Braunkohle10219,8
Steinkohle499,5
Erdgas5410,5
Erneuerbare23646
davon sind
Wasserkraft193,8
Windenergie12624,5
Photovoltaik469,1
Biomasse448,6
Stromerzeugung 2019 gesamt513 kwh

Die erneuerbaren Energien konnten ihren Anteil an der deutschen Stromerzeugung 2019 weiter ausbauen. Wind, Sonne und Co. haben mit 46% [Netto] ihren Ertrag aus dem Vorjahr um 13% verbessert und damit wieder einen neuen Rekord aufgestellt. Ökostrom-Anlagen lieferten im Jahr 2019 rund 236 Terawattstunden Strom [Mrd. kWh].

Am meisten zugelegt hat die Ökostromerzeugung bei der Windkraft [Zuwachs +21%].
Mit 24,5% wurde der Wind 2019 wichtigster Energieträger [126 TWh] im deutschen Strommix und hat damit den langjährigen Platzhirsch Braunkohle [102 TWh] verdrängt. Deutsche Solaranlagen erwirtschafteten im vergangenen Jahr mehr als 46 TWh Strom und wurden damit zur zweitwichtigsten erneuerbaren Ressource. Auf dem 3. Rang unter den Erneuerbaren folgt die Stromerzeugung aus Biomasse, die mit etwa 44 TWh ihren Ertrag zum Vorjahr leicht senkte.

Die konventionellen Energiequellen trugen 277 TWh zum Energiemix 2019 bei. Zu deut­li­chen Rückgängen in der Stromerzeugung kam es bei der Steinkohle [-32%]. Deutsche Steinkohlekraftwerke leisteten 2019 nur noch einen Beitrag von 49 Mrd. Kilowattstunden. Damit sinkt der Anteil am Strommix auf 9,5%. Braunkohle verzeichnete 2019 ebenfalls einen Verlust [-18%] und lieferte nur noch knapp 102 Mrd. kWh Strom, was den Anteil am Strommix auf 19,8% senkt.

Die Stromerzeugung aus Erdgas hat auch 2019 weiter zugenommen [+41,6%] und trägt nun 10,5% zum Strommix bei.
Der Anteil deutscher Atomkraftwerke an der Energiegewinnung blieb mit 71 TWh nahezu unverändert.

Strommix 2018: Stromerzeugung in Deutschland [Netto]

Anteil der Energieträger an der Nettostromerzeugung, 40,2% Erneuerbare Energien im Strommix

Stromerzeugung Deutschland 2018 Strommix
Deutschland, Diagramm, Energieträger, Stromerzeugung, Strommix Fraunhofer · 2019

Stromerzeugung Deutschland [Strommix 2018]

Energieträger

in Mrd. kWhin %
Kernenergie7213,3
Braunkohle13124,1
Steinkohle7614
Erdgas407,4
Sonstige3
Erneuerbare21840,2
davon sind
Wasserkraft173,2
Windenergie11020,2
Photovoltaik468,5
Biomasse458,3
Stromerzeugung gesamt541

Die erneuerbaren Energien konnten 2018 einen Anteil an der Stromerzeugung [Netto] von 40,2% erreichen und haben damit einen neuen Rekord aufgestellt. Ökostrom-Anlagen lieferten im Jahr 2018 rund 218 Terawattstunden Strom[Mrd. kWh].

Am meisten zugelegt hat die Stromerzeugung bei der Windkraft und Photovoltaik. Die Zuwächse gehen vor allem auf die windstarken Monate Januar und Dezember sowie den sonnenreichen Sommer zurück.
Mit 20,2% wurde der Wind 2018 zweitwichtigster Energieträger [110 TWh] hinter der Braunkohle[131 TWh] und bleibt weiter wichtigste erneuerbare Quelle. Deutsche Solaranlagen erwirtschafteten im vergangenen Jahr fast 46 TWh Strom und wurden damit zur zweitwichtigsten erneuerbaren Ressource.

Auf dem 3. Rang unter den Erneuerbaren folgt die Stromerzeugung aus Biomasse, die mit etwa 45 TWh ihren Ertrag zum Vorjahr leicht senkte.

Zu deut­li­chen Rückgängen in der Stromerzeugung kam es bei der Steinkohle. Deutsche Kraftwerke leisteten 2018 nur noch einen Beitrag von 76 Mrd. Kilowattstunden. Damit sinkt der Anteil am Strommix auf 14% [- 1% zu 2017].

Braunkohle verzeichnete 2018 ebenfalls einen Verlust und lieferte nur noch 131 Mrd. kWh Strom[134 Mrd. kWh in 2017].

Der Anteil deutscher Atomkraftwerke an der Energiegewinnung blieb mit 72 TWh nahezu unverändert.

Laut einer ersten Schätzung des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg [ZSW] und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft [BDEW] liegt der Anteil der Erneuerbaren Energien am deutschen Stromverbrauch 2018 bei 38%, was einem Anstieg um 2 Prozentpunkte zum Vorjahr entspricht.

Datenquelle ist die Berechnung des Fraunhofer ISE auf Basis der Informationen von 50 Hertz, Amprion, Tennet, TransnetBW, Destatis und der EEX. Es werden Nettodaten der Kraftwerke zur öffentlichen Stromversorgung dargestellt.

Stromerzeugung in Deutschland 2017

 

Strommix 2017: Stromerzeugung in Deutschland [Netto]

Anteil der Energiequellen an der Nettostromerzeugung, Anteil Erneuerbare Energien bei 38,5%

Stromerzeugung Deutschland 2017 Strommix
2017, Anteil, Deutschland, Erneuerbare Energien, Stromerzeugung, Strommix

Die erneuerbaren Energien konnten 2017 einen Anteil an der Stromerzeugung [Netto] von 38,5% erreichen und haben damit einen neuen Rekord aufgestellt. Ökostrom-Anlagen lieferten im Jahr 2017 rund 210 Terawattstunden [Mrd. kWh] und speisten damit 16,1% mehr regenerativen Strom in das öffentliche Netz ein als im Vorjahr [181 TWh].

Im Wesent­li­chen sorgten gute Wind­ver­hält­nisse, der Anla­gen­zu­bau und eine höhere Zahl von Son­nen­stun­den für mehr Ökostrom-­Ein­spei­sun­g.

Am meisten zugelegt hat die Stromerzeugung bei der Windkraft. Erstmals wurde die 100-Terawatt-Marke übertroffen [103 Mrd. kWh], was einem Zuwachs von 33% in nur einem Jahr entspricht. Damit steigt die Windenergie 2017 zur zweitwichtigsten Stromquelle hinter der Braunkohle auf. Rekordmonat mit einem Allzeithoch von 14,9 Milliarden Kilowattstunden war der Dezember 2017, gefolgt vom Oktober mit 12,6 Mrd. kWh. In den Rekordmonaten lieferte der Wind 28% mehr Strom als deutsche Braunkohlekraftwerke.
On- und Offshore Windkraft-Anlagen haben mit 49% den größten Anteil an der EE-Stromerzeugung.

Auf dem 2. Rang folgt die Stromerzeugung aus Biomasse, die mit etwa 48 Mrd. kWh ihren Ertrag zum Vorjahr [47 Mrd. kWh] leicht steigern konnte.
Bei der Photovoltaik kam es zu einem Zuwachs von 2%. Deutsche Solaranlagen lieferten etwas mehr als 38 Mrd. Kilowattstunden und trugen damit 7% saubere Energie zum deutschen Strommix bei. Die Strom­erzeu­gung aus Was­ser­kraft stieg gegen­über dem Vorjahr um knapp 2 Mrd. Kilowattstunden [+9,6%].

Zu deut­li­chen Rückgängen kam es bei der Kern­ener­gie. Deutsche Atomkraftwerke leisteten 2017 nur noch einen Beitrag von 72 Mrd. Kilowattstunden. Damit sinkt der Anteil am Strommix auf 13% [- 10% zu 2016].

Stein­kohle verzeichnete 2017 einen Verlust von 16% und lieferte nur noch 83 Mrd. kWh [99 Mrd. kWh in 2016]. Laut aktuellen Zahlen der Bundesnetzagentur wurden im vergangenen Jahr 6 Steinkohlekraftwerke vom Netz genommen.

Die Stromerzeugung aus Gaskraftwerken hat 1,3% am Erzeugungsmix verloren. Einen leich­ten Rück­gan­g gab es auch bei der Braunkohle [- 0,5%]. Mit 134 Mrd. Kilowattstunden tragen Braunkohlekraftwerke aber noch immer 24,5% zum deutschen Strommix bei.

Laut einer ersten Schätzung des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg [ZSW] und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft [BDEW] liegt der Anteil der Erneuerbaren Energien am deutschen Stromverbrauch bei 36%, was einem Anstieg um 4,4 Prozentpunkte entspricht. Der Stromverbrauch ist 2017 um 0,8% gestiegen.

Datenquelle ist die Berechnung des Fraunhofer ISE auf Basis der Informationen von 50 Hertz, Amprion, Tennet, TransnetBW, Destatis und der EEX. Es werden Nettodaten der Kraftwerke zur öffentlichen Stromversorgung dargestellt.

Stromerzeugung in Deutschland 2017 im Detail [Netto]

Anteil der Energiequellen an der Nettostromerzeugung, Anteil Erneuerbare im Strommix steigt auf 38,5%

Stromerzeugung Deutschland 2017, Strommix
2017, Anteil, Deutschland, Energiewende, Erneuerbare

2017 haben die Erneuerbaren Energien 16% mehr saubere Energie erzeugt und kommen auf einen Anteil am Strommix von 38,5%. Steinkohle und Kernenergie haben Anteile verloren. 

Die Erneuerbaren Energien produzierten 2017 rund 210 Terawattstunden [TWh] Strom und konnten damit ihre Erträge um 16% im Vergleich zum Vorjahr [181] steigern. Dabei wurden einige Leistungsrekorde aufgestellt. Der Ökostrom-Anteil am deutschen Strommix 2017 beträgt 38,5%.

Am 30. April lieferten Erneuerbare Energien im Mittel fast 65% des Stroms in Deutschland. In der Spitze [13-15 Uhr] stieg der Erneuerbaren-Anteil sogar auf 85%. Dafür waren so wenig Kohlekraftwerke am Netz wie noch nie. [Agora]Braun- und Steinkohle arbeiteten nur noch mit einer Leistung von 8 Gigawatt, was 16% ihrer Maximalleistung [50 GW] entspricht.

Windenergie steigert Ertrag um 33,1%

Die Windenergie produzierte 103,6 TWh und liegt damit 33,1% über dem Ertrag von 2016. Am stärksten war der Dezember mit 14,9 TWh, der damit den Oktober [12,6 TWh]  als Spitzenmonat ablöst. Herbststurm Herwart hat in Deutschland einen neuen Leistungsrekord für die Windenergie aufgestellt. Am 28.10. in der Zeit von 19 bis 20 Uhr haben deutsche Windenergieanlagen Strom mit einer Leistung von 39.200 Megawatt ins Netz eingespeist und den bisherigen Spitzenrekord vom 18.März 2017 [38.000 MW] abgelöst. Am gesamten Sturm-Wochenende [28.-29.10.] lieferte der Wind jede 2. Kilowattstunde, die in Deutschland produziert wurde.

Die Windenergie ist 2017 zweitstärkste Energiequelle nach der Braunkohle [134 TWh], aber vor Steinkohle [83 TWh], Kernenergie [72 TWh] und Erdgas [46 TWh].

Photovoltaik-Einspeisung steigt um 2,3%

Doch nicht nur die Windbranche konnte sich über sehr gute Erträge freuen. Photovoltaik-Anlagen produzierten im vergangenen Jahr 38,4 TWh und verbesserten damit ihr Ergebnis zum Vorjahreszeitraum um 2,3%. Am 27. Mai kamen deutsche Solaranlagen um 13 Uhr auf eine Einspeiseleistung von 30,7 Gigawatt, womit ebenfalls eine neue Rekordmarke aufgestellt wurde. Die Photovoltaik deckte damit 42% des Strombedarfs. Im Mai 2017 war die monatliche Stromerzeugung von PV-Anlagen mit 5,57 TWh auf dem Niveau der Kernenergie [5,65 TWh] und in der Kalenderwoche 29, Mitte Juli, wurde in Deutschland mehr Sonnen- [1,36 TWh] als Atomstrom [1,06 TWh] produziert.

Die Stromerzeugung aus Biomasse und Wasserkraft blieb nahezu gleich.

Gewinne und Verluste bei den Konventionellen

Bei den konventionellen Energien ging die Stromerzeugung aus der Steinkohle um 16,1% zurück und auch deutsche Atomkraftwerke lieferten 9,9% weniger schmutzige Energie. Die Strombereitstellung aus Gaskraftwerken sank um 1,3% und auch die Erzeugung aus Braunkohle fiel leicht [-0,9%]. In Summe lag die Stromerzeugung aus konventionellen Kraftwerken 7% unter dem Niveau des Vorjahres [362 TWh].

 Datenquelle ist die Berechnung des Fraunhofer ISE auf Basis der Informationen von 50 Hertz, Amprion, Tennet, TransnetBW, Destatis und der EEX. Es werden Nettodaten der Kraftwerke zur öffentlichen Stromversorgung dargestellt.  Fraunhofer ISE: Der Anteil an der öffentlichen Nettostromerzeugung, d.h. dem Strommix, der tatsächlich aus der Steckdose kommt, lag bei ca. 37,8%. Der Anteil an der gesamten Bruttostromerzeugung einschließlich der Kraftwerke der „Betriebe im verarbeitenden Gewerbe sowie im Bergbau und in der Gewinnung von Steinen und Erden“ liegt bei ca. 34%." 

Strommix 2017: Stromerzeugung in Deutschland [Brutto]

Anteil der Energieträger an der Bruttostromerzeugung

tromerzeugung deutschland 2017 brutto
2017, Deutschland, Diagramm, Stromerzeugung, Strommix
Energieträgerin Mrd. kWhin Prozent
Braunkohle148,022,6 %
Kernenergie75,911,6 %
Steinkohle94,214,4 %
Erdgas86,013,1 %
Mineralölprodukte5,70,9 %
Übrige Energieträger27,74,3 %
Regenerativ erzeugt
Windenergie onshore87,213,3 %
Windenergie offshore18,32,8 %
Wasserkraft19,73,0 %
Biomasse45,57,0 %
Photovoltaik39,86,1 %
Hausmüll6,00,9 %
Summe654,2100 %
davon regenerativ erzeugt216,633,1 %
Datenquelle AGEB e.V.  
Deutschland macht beim Ausbau der Erneuerbaren Energien deutliche Fortschritte. Der Anteil an der Bruttostromerzeugung steigt auf 33,1%. Das ist ein Zuwachs von mehr als 15% im Vergleich zum Vorjahr [29%].
Der Zuwachs ist vor allem auf den weiteren Zubau im Windsektor zurückzuführen. Wind war im Strommix 2017 zweitstärkste Kraft nach Braunkohle, lag aber erstmals vor Steinkohle und Atomkraft.
Das Plus von 28,3 TWH bei der Stromproduktion aus Erneuerbaren Energien ist genau so hoch wie der Rückgang bei Steinkohle, Kernenergie und Braunkohle [28,2 TWh].
Infolge des Rückgangs der Steinkohle sind auch die Treibhausgasemissionen im Stromsektor ganz leicht gesunken.
Laut AGEB ist der Stromverbrauch in Deutschland um etwa 0,8% auf 600 THW gestiegen. Der Ökostrom-Anteil am Stromverbrauch liegt bei 36,1%. Damit rückt das im EEG festgelegte Ziel von 40-45% Ökostrom im Jahr 2025 in erreichbare Nähe.

Stromerzeugung in Deutschland ab 2016

648 Milliarden Kilowattstunden Strom wurden 2016 in Deutschland erzeugt. Das sind 0,2% mehr als im Vorjahr. 29,5% davon kamen aus erneuerbaren Energiequellen, die damit weiterhin den ersten Platz im deutschen Strommix einnehmen. Rekordtag war der 8. Mai 2016. Um 13 Uhr wurden erstmals 86,3% des gesamten Strombedarfs durch Erneuerbare Energien gedeckt.

Der deutsche Stromverbrauch ist 2016 um 0,4% gegenüber dem Vorjahr gesunken bei gleichzeitigem Wirtschaftswachstum [1,8%]. Die CO2 -Emissionen des Stromsektors sind im Jahresverlauf um 1,6% zurückgegangen [auf 306 Mio. Tonnen].

Stromerzeugung in Deutschland – Strommix 2016

Energieträgerin Mrd. kWhin %
Kernenergie84,913,1
Braunkohle150,023,1
Steinkohle110,017,0
Erdgas78,512,1
Erneuerbare191,429,5
davon sind
Wasser21,53,3
Wind79,812,3
Photovoltaik38,35,9
Biomasse51,78,0
Sonstige Energieträger33,35,1x
Stromerzeugung [brutto] gesamt648100,0

Strommix 2016: Stromerzeugung in Deutschland [Brutto]

Energiequellen im Vergleich [Bruttostromerzeugung]

Stromerzeugung Deutschland 2016: Strommix
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Die Jahresauswertung der deutschen Bruttostromerzeugungsdaten zeigt ein leichtes Wachstum bei den Erneuerbaren Energien. Ökostom-Anlagen lieferten im Jahr 2016 rund 191,4 Terawattstunden [Mrd. kWh]. Somit wurde 2,1% mehr regenerativer Strom in das öffentliche Netz eingespeist als im Vorjahr [187,4 TWh].

Photovoltaikanlagen trugen im letzten Jahr 38,3 TWh zum deutschen Strommix bei. Die Produktion hat sich gegenüber dem Vorjahr um rund 1% verringert. Windenergieanlagen produzierten im Jahr 2016 circa 79,8 TWh und lagen damit minimal [0,6 TWh] über dem Wert von 2015. Der geringe Anstieg in der Stromerzeugung trotz hoher Ausbauzahlen im Windsektor ist den Wetterbedingungen geschuldet. Gemeinsam produzierten Solar- und Windenergieanlagen im vergangenen Jahr 118 TWh. und liegen damit auf dem zweiten Platz hinter der Braunkohle [150 TWh], aber noch vor der Steinkohle [110 TWh] und Kernenergie [84,9 TWh].
Die Wasserkraft produzierte 21,5 TWh, Biomasse [inkl. Siedlungsabfälle] speiste 51,7 THW ins Stromnetz ein. Beide liegen damit auf dem Durchschnitt der letzten Jahre.

Die Stromerzeugung aus Kohle- und Kernkraftwerken hat 2016 leicht abgenommen. Kernkraftwerke lieferten 2016 rund 7,5% weniger Energie [84,9 TWh] was laut Fraunhofer ISE vor allem mit der Abschaltung des Reaktors Grafenrheinfeld im Juni 2015 zusammenhängt.

Auch die Stromerzeugung aus Braunkohlekraftwerken ging leicht zurück - 4,5 THW oder 2,9%. Steinkohle trägt nur noch 17% [110 TWh] zum Energiemix 2016 bei, was einem Verlust von 1,2 Prozentpunkten am Strommix entspricht. Der verminderte Kohleeinsatz schlägt sich laut Bericht der Agora Energiewende auch in der Klimabilanz nieder. Die CO2-Emissionen für die Stromproduktion gingen 2016 leicht zurück und lagen bei 306 Millionen Tonnen [-1,6% gegenüber 2015].

Besonders stark zugenommen hat 2016 die Stromerzeugung aus Gaskraftwerken. Insgesamt erzeugten sie rund 78,5 Terawattstunden, was einer Steigerung von 26,6% im letzten Jahr entspricht. Der Grund für diesen Anstieg sind die gefallenen Großhandelspreise fur Erdgas. Mit einem Anteil von 12,1% am Erzeugungsmix lieferte Gas fast so viel Strom wie Kernkraftwerke [13,1%].

Laut Agora Energiewende liegt der Anteil der Erneuerbaren Energien am deutschen Stromverbrauch bei 32,3%, was einem Anstieg um 0,8 Prozentpunkte entspricht.

Strommix 2015: Stromerzeugung nach Energieträgern

Anteil der Erneuerbaren an der Bruttostromerzeugung steigt auf 30%

Stromerzeugung Deutschland 2015
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2015 wird wieder ein Rekordjahr für die erneuerbaren Energien, so die Bilanz des Bundesverbandes der Deutschen Energie- und Wasserwirtschaft [BDEW]. Laut Hochrechnungen vom 21. Dezember haben die Erneuerbaren einen Anteil von 30% am Strommix 2015. Im Vorjahr waren es noch knapp 26% der Bruttostromerzeugung. In absoluten Zahlen erzeugen die regenerativen Energien 194,1 Milliarden Kilowattstunden [Mrd. kWh]. Insgesamt rechnet der BDEW mit einer Strommenge von 647,1 Mrd. kWh in diesem Jahr, was einer Zunahme von 3,1% entspricht.

Braunkohlekraftwerke produzierten 2015 weiterhin auf hohem Niveau, kommen aber nur noch auf rund 155,0 Mrd. kWh - 0,5% weniger als im Vorjahr. Steinkohle trägt 18,2% [118 Mrd. kWh] zum Energiemix 2015 bei.

Die Windenergie legte im Vergleich zum Vorjahr ordentlich zu [+46%] und erreicht einen Anteil an der Stromerzeugung von 13,3%. Windkraft an Land erzeugt aktuell einen Anteil von 12% am Strommix. Hinzu kommen 1,3% durch Offshore-Windenergieanlagen. 

Der Photovoltaik-Anteil steigt leicht auf 5,9%. Biomasse [einschließlich Bio-Siedlungsabfälle] geht etwas zurück auf 7,7%. Wasserkraft erzeugt ebenfalls etwas weniger Strom und sinkt auf 3%. Der Anteil der Kernkraft sink 2015 um 5,8% und liegt jetzt bei 14,1% des deutschen Strommixes. Erdgas trägt in diesem Jahr 8,8% zur Stromerzeugung bei, was einer Reduktion um 6,8% zum Vorjahr entspricht.

Was ist die Frage (q)?

Bruttostromerzeugung nach Energieträgern in Deutschland 2015 [Prognose]

Energieträgerin Mrd. kWhin %Veränderung zu 2014 in %
Kernenergie91,514,1- 5,8
Braunkohle155,024,0- 0,5
Steinkohle118,018,2- 0,5
Erdgas57,08,8- 6,8
Erneuerbare194,130,0+ 19,4
davon:   
Wasser19,53,0- 0,4
Wind onshore77,912,0+ 39,3
Wind offshore8,11,3+ 458,8
Photovoltaik38,55,9+ 6,8
Biomasse44,26,8+ 2,1
Siedlungsabfälle5,70,9- 6,1
Geothermie0,1250,0+ 27,3
Sonstige Energieträger31,54,9- 3,2
Stromerzeugung [brutto] gesamt647,1100,0%+ 3,1

Stromerzeugung 2014 nach Energieträgern

Anteil der Erneuerbaren am Strommix steigt auf 26,2 Prozent

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2014 war ein Rekordjahr für die erneuerbaren Energien, so die Bilanz des Bundesverbandes der Deutschen Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Zusammengenommen betrug der Anteil des Ökostroms demnach 26,2% am Strommix 2014. Im Vorjahr waren es noch 24,1%.

In absoluten Zahlen erzeugten die regenerativen Energien 160,6 Milliarden Kilowattstunden (Mrd. kWh). Braunkohlekraftwerke produzierten 2014 zwar weiterhin auf hohem Niveau, kamen aber nur noch auf rund 155,8 Mrd. kWh und stellten damit wie im Vorjahr 25,4% der Bruttostromerzeugung.

Windenergie erreichte einen Anteil an der Stromerzeugung von 9,1% und legte damit leicht zu, Photovoltaik stieg auf anteilig 5,7%, Biomasse (einschließlich Bio-Siedlungsabfälle) konnte eine Steigerung auf 8% erreichen, Wasser ging leicht zurück und hatte 2014 einen Anteil von 3,3% an der Bruttostromerzeugung.

Die Reduktionsquote der Steinkohlekraftwerke lag 2014 bei 1,4%, womit sie nur noch mit 17,8% zum Energiemix beitrugen. Der Anteil der Kernkraft stieg dagegen von 15,4% auf 15,8%, obwohl die absolute Produktionsmenge leicht sank. Der Anteil von Erdgas an der Stromerzeugung ist von 10,7% in 2013 auf 9,5% in 2014 erneut gesunken.

english versionEnglish version: Germany's Energy Mix

Was ist der Energiemix?

Strommix

Der Begriff Energiemix beschreibt die anteiligeVerwendung verschiedener Primärenergieträger zur gesamten Energieversorgung in Deutschland. Er wird umgangssprachlich auch Strommix genannt. In Deutschland kommen bei der Stromproduktion fossile und erneuerbare Primärenergieträger zum Einsatz.
Die Primärenergie einer Energiequelle ist die gesamte nutzbare Energie, die zur Verfügung steht, bevor sie in eine Sekundärenergie [z.B. Strom, Wärme] umgewandelt und zum Endverbraucher transportiert wurde. Bei der Umwandlung eines Energieträgers in elektrischen Strom oder Wärme geht ein gewisser Anteil der Energie verloren, ebenso beim Transport über weite Strecken. Die Energie, die zuhause aus der Steckdose kommt oder als Fernwärme aus der Heizung, wird daher auch als Endenergie bezeichnet.
Das Energieflussdiagramm zeigt, wie viel Energie verloren geht, bevor sie beim Endverbraucher ankommt.

Strom-Report, AGEB e.V.

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