Strompreisentwicklung in Deutschland

Die guten Nachrichten zur Strompreisentwicklung 2024 zuerst. Die Strompreise sind in Deutschland deutlich gesunken. Der Strompreis lag Anfang 2024 bei 25,6 Cent pro kWh für Neukunden und auch für Bestandskunden zeigt sich der Trend bei der Entwicklung der Strompreise 2024 weiterhin abnehmend [35,4 Cent|kWh]. Diese Kunden können zudem direkt Einfluss auf die Entwicklung ihrer Stromkosten nehmen, denn Stromtarife von Alternativanbietern sind derzeit 27,7 Prozent günstiger.

Auf dieser Seite finden Sie aktuelle Informationen zur Entwicklung der Strompreise und alle Änderungen bei den Strompreisen für 2024.  [Stand: 18.03.2024]

Das Wichtigste zur Strompreisentwicklung

  • Verbraucher können bei der Strompreisentwicklung 2024 optimistisch sein. Die Anzahl der Strompreiserhöhungen ist seit Januar rückläufig, und 492 Stromanbieter haben die Strompreise  2024 bereits gesenkt [Liste].
  • Die Strompreise alternativer Stromversorger sind in diesem Jahr stark gefallen, Neukunden zahlen für ihren Strom nur noch 25,6 Ct|kWh, so wenig wie vor 2 Jahren
  • Die Strompreisentwicklung im europäischen Großhandel ist kontinuierlich rückläufig. Im vergangenen Jahr lag der Durchschnittspreis für eine Megawattstunde Strom an der Strombörse bei 92 Euro. Im Vergleich dazu betrug der Preis 2022 noch 235 Euro [EEX Day Ahead]. Anfang März 2024 wurden nur noch 67 Euro gezahlt.
  • Netzentgelte steigen 2024 im Schnitt um 26,7%, denn die Subvention des Bundes in Höhe von 5, 5 Milliarden Euro kann nicht finanziert werden.
  • Mehrere Grundversorger haben angekündigt, dass die Strompreise wegen der Erhöhung der Netzentgelte im März und April kräftig steigen werden
  • Haushalte können wieder etwas gegen hohe Strompreise 2024 tun. Das Sparpotenzial beim Wechsel zum Alternativanbieter beträgt aktuell 27,7 Prozent [Strompreise 2024 18.03.2024]
  • Mitteilung zur Strompreisänderung zum 01.04.2024 muss am 04.03.2024 beim Kunden eingehen [19.02.2024 in der Grundversorgung] [Alle Fristen 2024]
  • Strompreisentwicklung in Zahlen: Der Strompreis für Haushalte war Anfang 2024 um 30,5% günstiger als 2023 aufgrund gesunkener Erzeugerkosten, Netzentgelte sind um 26,7% gestiegen, Steuern und Abgaben sind um 3,9% gestiegen [Strompreiszusammensetzung 2024]

Strompreise 2024: So viel kostet die Kilowattstunde

Strompreise 2024 Bestandsvertrag: 35,4 ct|kWh*
Strompreise 2024 Neuvertrag: 25,6 ct|kWh**
Preis Strombörse März 2024: 65 €|MWh ***

Stand März 2024* Ø aller Haushalte in Deutschland, Wert aus Grundpreis & Arbeitspreis, ** Verivox, Check24, ***EPEX Spot Stand 17.03.2024
Strompreisentwicklung, Strompreis aktuell, 2024

Strompreisentwicklung 2024: Das ändert sich bei den Strompreisen

Seit Anfang des Jahres 2024 wurden 492 Strompreissenkungen in der Grundversorgung gemeldet Die durchschnittliche Senkung beträgt 12 % und betrifft insgesamt 7,3 Millionen Haushalte. Eine Familie mit einem Stromverbrauch von 4.000 kWh, spart durch die Preissenkungen im Schnitt 254 Euro im Vergleich zum 31. Dezember 2023.

Trotz der aktuell positiven Strompreisentwicklung müssen sich Millionen Haushalte wieder auf höhere Strompreise für 2024 einstellen. Die Bundesregierung wollte den Kostenanstieg mit Subventionierung der Netzentgelte und Verlängerung der Strompreisbremse abfedern. Die Preisbremse wurde nun doch Ende ’23 eingestellt, denn diese Maßnahmen sollte durch den inszischen gesperrten Wirtschaftsstabilisierungsfonds [WSF] bezahlt werden. Die Netzentgelt-Subventionen werden ebenfalls wegfallen.

So teuer wird Strom 2024

Das Auslaufen der Strompreisbremse 2024 trifft vor allem Kunden in der Grundversorgung, denn in 16% der Grundversorger-Gebiete liegt der Preis noch oberhalb der Preisgrenze von 40 Cent. Eine Verlängerung der Preisbremse bis März hätte einen 4-Personen-Haushalt um 34 Euro entlastet. Bei den Alternativanbietern liegt nur noch 1% der Verträge oberhalb des Preisdeckels.  [Quellen enet, Check24].

Netzentgelte, Strom, 2024

Preistreiber bei der Strompreisentwicklung 2024 sind die Netzentgelte. Durch den Wegfall der Bundesmittel werden die Strompreise steigen – aber nur moderat. Gemäß den Berechnungen von Enet erhöht sich der Netzentgelt-Anteil beim Arbeitspreis auf durchschnittlich 12,14 ct|kWh. Eine Familie mit 3.500 kWh Jahresverbrauch muss mit einer Preissteigerung von 70 Euro rechnen.

Viele Energieversorger können die höheren Stromnetzentgelte erst mit Verspätung einpreisen, da die Netzentgelt-Subventionen sehr kurzfristig gestrichen wurden. Daher ist bei den Grundversorgern in den nächsten Wochen mit einer Preisanpassungswelle zu rechen. Kunden, die bei Alternativanbietern einen Tarif mit Preisgarantie abgeschlossen haben, sollten größtenteils vor Preissteigerungen absichert sein.

Die Grundversorger haben bereits 141 Preiserhöhungen von im Schnitt 8 % angekündigt. Die Stromkosten des Musterhaushaltes steigen durchschnittlich 137 Euro [Verbrauch 4.000 kWh p.a.].

Viele Strom­anbieter verzichten aber darauf, die Mehr­kos­ten bei den Netz­ent­gel­ten an ihre Kun­den wei­ter­zu­ge­ben [z.B. SW Trier, Leipzig, Bamberg, Augsburg, sowie Rheinenergie, EVM und Sach­se­n­en­er­gie] und das, obwohl auch die gesetz­li­chen Strom­um­la­gen um 6,1% gestie­gen sind.

Grundsätzlich haben mehr als ein Drittel aller Grundversorgungstarife [36%] noch einen Arbeitspreis von mehr als 40 Cent je Kilowattstunde. Nahezu alle Tarife von alternativen Anbietern liegen unter der 40-Cent-Marke.

Wöchentliche Strompreisentwicklung 2024

strompreis entwicklung stromboerse
Entwicklung des Strompreises an der europäischen Strombörse EEX im Wochendurchschnitt, EPEX-SPOT Preis in Euro pro Megawattstunde

Zum interaktiven Chart

Die Großhandelspreise an der europäischen Strombörse gehen auf und ab, wie die nebenstehende Grafik zeigt. In den letzten 3 Jahren schwankten die Strompreise zwischen 36 Euro bis hin zu 586 Euro pro Megawattstunde Strom [Durchschnitt pro KW].

Die Grafik zeigt die Strompreisentwicklung an der europäischen Strombörse am EPEX-Spotmarkt von 2022 bis März 2024 wo der Strom täglich im sogenannten gehandelt wird [Day-Ahead-Markt]. Der Strompreis für Deutschland an der europäischen Strombörse lag Anfang März 2024 bei etwa 65 Euro pro Megawattstunde im Durchschnitt.

Die Strompreisentwicklung am sogenannten „Day-Ahead-Markt“ ist abhängig von der Nachfrage, dem zur Verfügung stehenden Agebot [Strommenge] und weiteren Faktoren, wie z.B. politischen Entscheidungen. Einige Stromanbieter haben bereits flexible Stromtarife im Angebot, die an diese Börsenstrompreise gekoppelt sind. Für Kunden dieser Stromanbieter ist es wichtig zu wissen, wie sich die Strompreise in den kommenden Tagen entwickeln, um ihren Stromverbrauch den Fluktuationen anzupassen.

Prognose zur Strompreisentwicklung an der Strombörse vom 11. bis 18.03.2024

Verbraucher mit flexiblen Stromtarifen können mit weitgehend niedrigen Strompreisen in der 11. Kalenderwoche 2024 rechnen. Im Wochenverlauf sinkt das Preisniveau weiter, da die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien steigt. Die günstigsten Strompreise sind am Wochenende während der sonnenreichsten Zeiten zu erwarten. Die höchsten Preise müssen am Anfang der Woche in den Abendstunden gezahlt werden.

Die Windproduktion schwankt zu Beginn der Woche zwischen 10 und 7 GW auf niedrigem Niveau. Ab Mittwoch steigt sie wieder und erreicht Donnerstag etwa 20 GW, was dem saisonalen Durchschnitt entspricht.

Die Stromerzeugung aus Photovoltaik ist in dieser Woche durchschnittlich [25 GW], steigt dann am Donnerstag an, was zu sehr günstigen Strompreisen in den Mittagsstunden führen könnte.

Quelle: Tibber [Stromanbieter mit dynamischen Tarifen]

Stromkosten im Vorjahresvergleich

Die Stromkosten sind im Januar 2024 im Vergleich zu Vorjahresmonat um 13% gesunken. Eine Familie mit einem Stromverbrauch von 5.000 kWh im Jahr zahlte im Januar 2023 durchschnittlich 2.100 Euro für Strom. Im Januar 2024 wurden hingegen nur noch 1.850 Euro berechnet.

Der Börsenstrompreis verzeichnet im Vergleich zum Vorjahr ein Minus von 35,6%. Im Januar 2024 kostete die Megawattstunde Strom im Durchschnitt 76,60 Euro. Im Januar letzten Jahres waren es noch 117,80 Euro.

Quellen: Check24, Leipziger Strombörse [EEX Day Ahead]

Strompreissenkungen 2024

Seit Anfang des Jahres 2024 wurden insgesamt 492 Strompreissenkungen in der Grundversorgung für etwa 7,3 Millionen Haushalte gemeldet. Laut enet sin­ken die Jah­res­kos­ten für einen 2-Personen-Haus­halt [2.000 kWh p.a.] im bundesdeutschen Durchschnitt um ‑10,5 Prozent. Mehr Einfluss auf die Strompreisentwicklung hat nur ein Anbieterwechsel. Die Ersparnis für den Musterhaushalt läge bei 27,7 %.

 

Details zu den Strompreissenkungen 2024 & Strompreiserhöhungen 2024

Wir informieren darüber wie stark die Strompreise 2024 steigen oder sinken, sobald neue Informationen vorliegen.

Entwicklung der Strompreise: Hintergrund, Anstieg & Prognose

Strompreisentwicklung bis 2023 Chart
Grafik: 10 Jahre Strompreisentwicklung in Deutschland

Die Strompreise in Deutschland haben im 1. Quartal 2023 den Rekordwert von 46,9 Cent pro Kilowattstunde erreicht und befinden sich nun wieder im Abwärtstrend. Ende September lag der durchschnittliche Strompreis für Haushaltskunden bereits wieder bei 35,4 Cent|kWh bei Bestandsverträgen. Die Kilowattstunde für Neukunden kostet derzeit durchschnittlich 25,6 Cent.

Dazu beigetragen haben die Strompreisbremse und sinkende Preise im Großhandel.

Beim Thema Strompreisentwicklung vermissen die meisten Verbraucher klare Antworten. Sie wissen nicht, was auf sie zukommt, warum der Strom so teuer ist und ob Strom 2024 wieder billiger wird. Auch die Strompreisbremse sorgt für Verwirrung. Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.

Erhöhung der Strompreise 2023. Die Entwicklung bisher:

Obwohl fast alle Stromversorger bereits im Laufe des vergangenen Jahres die Preise erhöht hatten, wurden zum Jahreswechsel in weiteren 608 Fällen die Strompreise erhöht. Im Schnitt betragen die Preiserhöhungen 60% und betreffen knapp 7,4 Millionen Haushalte. Das bedeutet für eine vierköpfige Familie eine zusätzliche Belastung von durchschnittlich 768 Euro pro Jahr bei einem Stromverbrauch von 4.000 kWh.

Die Entwicklung bei den Preiserhöhungen ist leicht rückläufig. Seit Januar 2023 haben 85 Stromanbieter ihre Preise für 4,9 Millionen Haushalte erhöht. Die Preisanpassungen liegen im Mittel bei nur noch 24%. Weil die Energiepreise im Großhandel zuletzt gefallen sind, kündigen im selben Zeitraum 102 Stromversorger Preissenkungen für ca. 3,3 Millionen Haushalte an. Diese liegen im Schnitt bei 5%.

In der Grundversorgung lagen Im Herbst noch 76% aller Stromtarife oberhalb der Preisbremse. Ein 4-Personen-Haushalt in der Grundversorgung mit einem Jahresverbrauch von 4.000 kWh wird durch die Preisbremse im Schnitt um 172 € im Jahr entlastet.

Warum ist Strom so teuer geworden?

Börsenpreis, Strompreisentwicklung im Großhandel [EPEX SPOT, EEX]

Den größten Einfluss auf die Strompreisentwicklung 2023 haben die Börsenstrompreise. Seit Beginn des Krieges in der Ukraine sind die Strompreise im Großhandel stark gestiegen, denn der Mangel an Erdgas trieb die Einkaufspreise an den Strombörsen in utopische Höhen [Warum?]. Die Megawattstunde kostete in der letzten Augustwoche 2022 im Schnitt 586 € [= 58,6 Cent|kWh].

Die enorm gestiegenen Großhandelspreise spiegelten sich mit leichter Verzögerung auch in den Strompreisen für Verbraucher wieder. Die Folge waren deutschlandweite Preiserhöhungen von über 60%. Durch die sich entspannende Situation am Gasmarkt sinken parallel dazu die Strompreise an der Börse wieder.

Auch die kontinuierlich steigende Einspeisung aus Erneuerbaren Energien führt zu Entspannung an der Strombörse. Die durchschnittlichen Strompreise am Strommarkt waren im November 2023 mit 91 Euro pro Megawattstunde  im Vergleich zum November 2021 [174 €] deutlich niedriger. [EEX]
Markt-Analysten sehen daher bei der Strompreisentwicklung 2024 ein stabileres Preisniveau mit leichtem Abwärtstrend.

Merit Order. Was hat der Gaspreis mit dem Strompreis zu tun?

Die extremen Preissprünge am Strommarkt liegen am Merit-Order-Verfahren, nach dem die Strompreise im Stromgroßhandel entstehen. Das Kraftwerk mit den höchsten Erzeugerkosten, das noch gebraucht wird, um den Strombedarf zu einem bestimmten Zeitpunkt zu decken, bestimmt den Strompreis. Mit dem Anstieg der Gaspreise steigen auch die Kosten für die Stromerzeugung in Gaskraftwerken. Alle anderen Anbieter [Kohle, Atom, Öko…] bekommen denselben Preis, auch wenn sie den Strom viel günstiger produzieren können. Ja, durch diese Regelung entstehen die hohen Preise.

Warum sinkt der Strompreis für Verbraucher so langsam?

Die Preisanstiege am Strommarkt im vergangenen Jahr waren extrem. Sowohl für kurzfristig benötigte Strommengen als auch für Strom, der für 1-2 Jahre im Voraus eingekauft wird. Die meisten Stromanbieter [insbesondere Grundversorger] mussten die heftigen Preisspitzen zwar nicht 1:1 an ihre Kunden weitergeben, weil sie eine langfristige Beschaffungsstrategie verfolgen und noch günstigere Strommengen vorrätig hatten. Doch diese Einkaufsstrategie ist auch der Grund, weshalb sie die aktuellen Preissenkungen nicht sofort berücksichtigen können. Alternative Stromanbieter mit kleinerem Kundenstamm können flexibler reagieren und jetzt durch sinkende Großhandelspreise bessere Neukundenangebote machen.

Für Verbraucher, die etwas gegen ihre hohen Strompreise unternehmen wollen, lohnt sich ein genauer Blick in den Vergleichsrechner, denn im Schnitt kostet 1 kWh Strom aktuell 25,6 Cent für Neukunden. Vorsicht bei Discounter-Schnäppchen!
Stromanbieter Kündigungsfristen 2024

Strompreisentwicklung: Wie funktioniert die Strompreisbremse?

Im vergangenen Jahr galt in Deutschland die Strompreisbremse. Mit diesem Preisdeckel wurden 80% des bisherigen Stromverbrauchs auf einen Arbeitspreis von 40 Cent pro Kilowattstunde gedeckelt, inklusive Steuern und Abgaben. Alles was darüber lag, rechnete  der Stromanbieter zum vertraglich vereinbarten Strompreis ab. Der monatliche Grundpreis war nicht inbegriffen.

Diese Maßnahme der Bundesregierung sollte die Haushaltskasse entlasten und hat sich sehr positiv auf die Strompreisentwicklung für Endverbraucher ausgewirkt. Der Staat zahlte die Differenz zwischen dem Vertragspreis und der Preisbremse an den Stromanbieter. Dieser musste den Rabatt automatisch weitergeben, monatlich abrechnen und auch den Abschlag anpassen. Ein Haushalt in der Grundversorgung mit einem Stromverbrauch von 4.000 kWh im Jahr wurde durch die Preisbremse im Schnitt um 172 € im Jahr entlastet.

Weitere Informationen zur Entwicklung gibt es bei der Verbraucherzentrale: Strompreisbremse, Härtefallfonds: FAQ zur Energiekrise

Was tun gegen die Strompreisentwicklung?

Die meisten Haushalte haben die Strompreisentwicklung der vergangenen 12 Monate zu spüren bekommen. Viele Verbraucher sind zum Grundversorger gewechselt, weil diese zwischendurch niedrigere Preise anboten.

Doch mittlerweile bieten die alternativen Stromanbieter wieder sehr viel günstigere Stromtarife an. Laut Meldungen der Stromvergleichsportale lagen Anfang des Jahres mehr als 88% der angebotenen Stromtarife unterhalb der Preisbremse. Der Wechsel aus der nun teureren Grundversorgung zu einem der 10 günstigsten Alternativanbieter würde zusätzlich zur Preisbremse noch 409 € Ersparnis bringen [bei 4.000 kWh Stromverbrauch/Jahr]. Lassen Sie sich die Liste aller günstigen Tarife für Ihren Wohnort anzeigen.

Prognose zur Entwicklung der Strompreise

Wird Strom in den kommenden Jahren noch teurer, wie sehen die Prognosen für die künftige Entwicklung der Strompreise aus und was sind die entscheidenden Faktoren?

Prognose Strompreisentwicklung 2024

Risikofaktor Gaspreis: Auch 2024 werden die Großhandelspreise für Erdgas den Strompreis für Verbraucher maßgeblich bestimmen. Doch die gesicherte Versorgung mit Flüssigerdgas und das niedrige Riskio für einen kalten Winter [DWD] sorgten bereits Ende des letzten Jahres für eine Entspannung an den europäischen Großmärkten für Energie. Die Energienachfrage der Industrie bleibt in 2024 voraussichtlich weiterhin auf einem niedrigeren Niveau [ISPEX]. Auch die Wiederinbetriebnahme etlicher französischer Kernkraftwerke nach sehr langwierigen Wartungsarbeiten trug zur Preisstabilisierung im letzten Jahr bei. Wegen der Fertigstellung deutscher LNG-Terminals rechnen Marktexperten mit einer weiteren Entspannung und auch das Bundeswirtschaftsministerium erwartet eine Normalisierung des Strommarkts für 2024.

Fazit: Entscheidend für die Strompreisentwicklung und damit sinkende Strompreise 2024 ist eine Stabilisierung am Gasmarkt. Reaktormängel in Frankreich bleiben weiterhin ein Risikofaktor für die Strompreisentwicklung in den nächsten Jahren.

Wird Strom in Zukunft wieder billiger?

Die Strompreisentwicklung wird momentan stark vom europäischen Großhandelspreis getrieben. Doch die Zukunft der Strompreise ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Infolge der gestiegenen Nachfrage nach Strom sowohl in der Industrie als auch bei Privatpersonen ist davon auszugehen, dass die Preise steigen werden, sofern das Angebot konstant bleibt.

Doch ein stärkerer Ausbau erneuerbarer Energien wie Solar- und Windkraft trägt dazu bei, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern und damit die Kosten für Strom zu senken. Die Strompreisentwicklung ist ebenfalls vom technologischen Fortschritt im Bereich der Energieerzeugung und -speicherung abhängig. Effizientere Methoden zur Stromgewinnung und Speicherung zu entwickeln, wird sich positiv auf den Preis auswirken.

Strompreisentwicklung in Europa: Wo steht Deutschland?

Die Strompeisentwicklung verläuft in den einzelnen Ländern Europas sehr unterschiedlich. Laut der europäischen Statistikbehörde Eurostat lag der durchschnittliche Strompreis 2023 für Haushaltskunden in Europa bei 28,9 Cent je Kilowattstunde. In drei EU-Ländern zahlten Haushaltskunden 2023 höhere Strompreise wie in Deutschland.

Nur die Niederlande, Belgien und Rumänien sind teurer. Konkret zahlte eine deutscher Einpersonenhaushalt mit einem Jahresverbrauch zwischen 2.500 und 5.000 Kilowattstunden zum Zeitpunkt der Datenerfassung einen Preis von 41,2 Cent pro Kilowattstunde. Haushalte in den Niederlanden zahlten 47,5 Cent pro Kilowattstunde Strom, während die Strompreise in Belgien bei 43,5 Cent pro Kilowattstunde lagen. Im Vergleich dazu zahlten spanische Haushalte weniger als die Hälfte im Vergleich. Auch in Polen (17,7 Cent), Frankreich (23,2 Cent) und Österreich (26,5) lagen die Strompreise weit unter dem deutschen Niveau.

Details zur Strompreisentwicklung in Europa

Aktuelle Strompreis-Angebote 2023
1.600
2.400
3.200
4.000
Eigener Verbrauch
kWh

News zur Strompreisentwicklung

Haushaltssperre: Was sind die Folgen für die Strompreisentwicklung?

[24.11.2023] Die Geldnot der Bundesregierung zieht ihre Kreise. Zunächst begrenzt die Haushaltssperre die Ausgaben aller Ministerien und nun ist auch noch der Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) gesperrt. Hieraus werden unter anderem die Strompreisbremse und die Netzentgelte für das Jahr 2024 finanziert. Beides hat Auswirkungen auf die Strompreisentwicklung.

Voraussichtlich wird es im Jahr 2024 kein Geld mehr aus dem WSF für die Energiepreisbremsen geben, obwohl diese eigentlich bis März 2024 fortgesetzt werden sollten. In 16% der Postleitzahlgebiete liegen die Strompreise über 40 Cent pro Kilowattstunde. Zusätzlich sollten die Netznutzungsentgelte mit 5, 5 Milliarden Euro subventioniert werden. Wird dieser Posten ebenfalls gestrichen, werden die Strompreise unangenehm steigen.

Strompreisentwicklung Handelsblatt

Sinkflug bei Strompreisen - Wechsel lohnt sich

Die Strompreise sind derzeit auf einem historischen Tiefstand. Es ist daher die beste Zeit, über einen Wechsel zu Alternativanbietern nachzudenken. Die aktuellen Strompreise bieten besonders Neukunden eine fantastische Möglichkeit zu sparen, denn die haben mittlerweile wieder das Niveau vor der Krise erreicht. Für eine durchschnittliche Familie mit einem Stromverbrauch von 5.000 kWh pro Jahr kann der Wechsel zu alternativen Stromanbietern eine erhebliche Ersparnis bedeuten. Während sie beim Grundversorger im Durchschnitt 2.369 Euro zahlen, können sie durch den Wechsel rund 836 Euro einsparen. Mit den Alternativversorgern müssen Sie für dieselbe Menge Strom im Durchschnitt nur etwa 1.533 Euro anstatt der üblichen 2.369 Euro bezahlen. So sparen Sie deutlich Kosten

Strompreise, Anbieterwechsel Check24

Rückblick: Strompreisentwicklung in Deutschland seit 2000

Der durchschnittliche Strompreis für Privathaushalte in Deutschland ist seit dem Jahr 2000 von 13,94 auf 46,91 Cent pro Kilowattstunde in 2023 gestiegen. Das entspricht einer Steigerung von 37% beziehungsweise 10% pro Jahr. Der größte Preissprung war im letzen Jahr zu verzeichnen. Von 2022 bis 2023 ist der durchschnittliche Strompreis für Verbraucher um 26% von 37,14 auf 46,91 Cent gestiegen. In diesen 46,91 Cent sind die Kosten für Stromerzeugung, Netzentgelte, sowie alle Steuern und Abgaben enthalten.

Die Steuern, Abgaben und Umlagen haben sich seit 2000 mehr als verdoppelt [von 5,19 auf 12,57 Cent] und machen 2023 als Kostenblock „staatlichen Belastungen“ 27% des Strompreises aus. Auf Netzentgelte entfallen 20% und die verbleibenden 53% bekommt der Stromanbieter für die Bereitstellung der Energie. Dieser Kostenblock ist im vergangenen Jahr um 79% gestiegen.

Strompreisentwicklung Deutschland 10 Jahre

Jahr
Strompreis Cent/kWh
Steuern, Abgaben, Umlagen
Netz- entgelte
Strom- erzeugung
202346,9127%20%53%
202237,1439,3%21,8%38,9%
202131,8951,4%24,5%24,1%
202031,4752,4%25,1%22,4%
201930,4352,5%24,3%23,2%
201829,4254,3%24,7%21%
201729,1655%26%19%
201628,7054%24%22%
201528,8052%23%25%
201429,1452%23%25%

Entwicklung des Strompreises im 10-Jahres-Verlauf

Die Strompreisentwicklung hat in den letzten 2 Jahren an Fahrt aufgenommen. Obwohl der Strompreis für Haushalte in Deutschland in den letzten 10 Jahren fast jedes Jahr gestiegen ist, sind die Preisanstiege der letzten zwei Jahren besonders signifikant. In den vergangenen Jahren waren die Preiserhöhungen in der Regel eher im einstelligen Prozentbereich angesiedelt, doch ab 2022 gab es deutliche Kostensteigerungen von 16% und 27%.

Die Strompreise für private Verbraucher in Deutschland waren Anfang 2023 so hoch wie nie zuvor. Zahlten Haushalte 2021 im noch Schnitt 31,89 Cent pro Kilowattstunde, sind es Anfang des Jahres bereits 46,91 Cent. Hauptgrund für den Anstieg von 47% sind die stark gestiegenen Beschaffungskosten. Die Nachfrage nach Energie stieg mit dem Ende der Coronabeschränkungen.

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine verteuerte sich die Kosten der Stromerzeugung aus Gas und Kohle, was sich in extremen Preissprüngen an den Strombörsen widerspiegelte. Nun hat nicht jede Preisschwankung an der Börse Einfluss auf den Verbraucherpreis, doch die Probleme am Energiemarkt führten bereits jetzt zu einem Preisanstieg für den Kostenblock „Strombeschaffung und Vertrieb“ von 222%. Berechneten die Versorger im Januar 2021 noch 7,70 Cent für die Kilowattstunde, waren es zu Jahresbeginn 2023 bereits 24,82 Cent.

Tabelle: Entwicklung der Strompreise, 10 Jahre [bis 2023]

Bestandteile des Strompreises2014201520162017201820192020202120222023
Beschaffung, Vertrieb7.387.056.265.716.207.097.517.7014.4024.82
Netzentgelt6.636.747.017.517.297.397.757.808.089.52
Steuern15.1314.9115.5316.0615.9715.9816.5516.3914.5912.57
Mehrwertsteuer4.654.584.604.674.714.865.085.095.927.49
Konzessionsabgabe1.661.661.661.661.661.661.661.661.661.66
EEG-Umlage6.246.176.356.886.796.416.763.723.72
KWK-Aufschlag0.180.250.450.440.350.280.230.250.380.36
StromNEV-§190.090.240.380.390.370.310.360.430.440.42
Offshore-Netzumlage0.25-0.050.04-0.030.040.420.420.400.420.59
AbLa Umlage0.010.010.010.010.010.010.01
Stromsteuer2.052.052.052.052.052.052.052.052.052.05
Summe29.1428.7028.8029.2829.4730.4631.8131.8937.0746.91

So setzt sich der Strompreis pro Kilowattstunde zusammen

Für private Haushalte setzt sich der Strompreis aus 3 Hauptkomponenten zusammen: Die erste umfasst die Erzeugerkosten oder die Kosten für den Einkauf von Strom. Den zweiten Kostenblock bilden Steuern, Umlagen und Abgaben. Der dritte Block , die sogenannten Netzentgelte, beinhaltet die Kosten für den Transport und die Messung des Stroms.

Der Stromversorger kümmert sich nicht nur um die Abrechnung von Umlagen, Steuern und Entgelten beim Verbraucher, sondern leitet auch die Einnahmen weiter. Diese fließen sowohl in die Staatskasse als auch an die Netzbetreiber und Messstellenbetreiber. Der Versorger behält ausschließlich die Kosten für die Strombeschaffung.

In den vergangenen Jahren lag der Kostenbereich Strombeschaffung eher bei 20-25% des Strompreises, doch die hohen Einkaufspreise an der Strombörse ließen die Kosten bereits im letzten Jahr sprunghaft steigen. Heute entfällt etwa die Hälfte des Strompreises auf Beschaffung und Vertrieb.
Strompreisentwicklung und Kostentreiber: In den kommenden Jahren [2023 – 2024] wird der Stromeinkauf voraussichtlich weiterhin den der größte Kostenblock bleiben. Zusätzlich ist damit zu rechnen, dass die Netzentgelte für Strom in Zukunft deutlich ansteigen werden.

Netzentgelte beeinflussen die Strompreisentwicklung stärker

Die Netzentgelte, die Gebühren, die für die Nutzung des Stromnetzes erhoben werden sind zum Jahreswechsel 2023 um knapp 18% Prozent gestiegen, was sich auch in höheren Preisen niederschlägt und die Strompreisentwicklung nachhaltig beeinflusst. Diese Gebühren machen insgesamt einen Anteil von rund 20% an der Gesamtzusammensetzung des Strompreises aus. Die Netzentgelte variieren je nach Region und sind im Norden des Landes besonders hoch.

Strompreiszusammensetzung 2023

PreisbestandteilPreis pro kWhProzent
Stromerzeugung24,82 ct53%
Netzentgelte9,52 ct20%
Steuern und Abgaben12,57 ct27%
im Detail
Stromsteuer2,05 ct4,2%
Mehrwertsteuer7,49 ct16%
Sonstige Abgaben: KWK, § 19, AbLa -,3,03 ct6,3%
Strompreis Zusammensetzung 2023

Alles zur Strompreiszusammensetzung 2023

Aktuelle Strompreise in Deutschland
1.600
2.400
3.200
4.000
Eigener Verbrauch
kWh

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