Strompreisentwicklung Rückblick: So haben sich die Strompreise in Deutschland entwickelt

Diese Seite informiert die Strompreisentwicklung in Deutschland im Rückblick. Alle Informationen zur Strompreisentwicklung 2024 und den aktuellen Strompreisen finden Sie auf dieser Seite: Strompreisentwicklung – Die Strompreise sinken 2023 wieder.

Das Wichtigste zur Strompreisentwicklung 2022

Mehrere Komponenten spielen bei der Entwicklung der Strompreise eine Rolle:

  • Ende der EEG-Umlage zum 01.Juli 2022 [Entlastung um 4,43 Cent|kWh brutto]
  • Die Strompreise an der Strombörse steigen rasant nach Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine.  Die Folgen des Kriegs [Embargo, Sanktionen] werden die Verbraucherpreise  weiter nach oben treiben.
  •  In KW34 [August] kostete die Megawattstunde im Schnitt 586 € an der Leipziger Strombörse. Ein Plus von 551% zum Vorjahr [KW34/21 = 90€, EEX Day Ahead]
  • Nachfrage nach fossiler Energie [insbesondere Kohlestrom] zieht an, was bei steigenden Preisen für CO2-Zertifikate wiederum die Strompreise nach oben treibt
  • 8 Stromanbieter sind breits insolvent, einige Versorger stellen Belieferung ein. [Alles zum Lieferstopp bei Stromio]
  • Für Juni bis Oktober haben Stromversorger in 559 Fällen Preiserhöhungen angekündigt. Betroffen sind rund 8,1 Millionen Haushalte. Im September betragen die Erhöhungen im Schnitt 47,5 %.
  • Stichtag für eine Preisveränderung zum 1. November 2022 ist der 3. Oktober [bzw. 20.September 2022 bei Grundversorgungsvertrag]
  • Mehr als die Hälfte aller Grundversorger [540] hat neue Tarife ausschließlich für Neukunden eingeführt. Preise sind durchschnittlich 65% höher als in der „normalen Grundversorgung“.
Quellen: EEX, Ispex, Energy Brainpool, Energy-Charts.de, BNetzA, Agora EW, Check24, Verivox

Strompreis 2022

PreisbestandteilPreis pro kWh
Stromerzeugung14,46 ct
Netzentgelte8,08 ct
Steuern + Abgaben
EEG-Umlage3,72 ct
Stromsteuer2,05 ct
MWSt.5,93 ct
Sonstige2,89 ct

strompreis zusammenstzung 2022

Auswirkungen der Energiekrise auf die Strompreise.Newsletter-Abo

 

Strompreisentwicklung: Stark steigende Strompreise erwartet

Die Strompreise für private Verbraucher in Deutschland waren Anfang 2022 so hoch wie nie zuvor. Zahlten Haushalte im Jahr 2021 im noch Schnitt 31,89 Cent pro Kilowattstunde, waren es im April 2022 bereits 37,1 Cent. Tendenz trotz Streichung der EEG-Umlage weiter steigend. Hauptgrund für den Preissprung sind die enorm gestiegenen Beschaffungskosten. Gründe hierfür gibt es reichlich:

Preistreiber Nummer 1 ist die Strompreisentwicklung an der Strombörse. Die Großhandelspreise an der Strombörse steigen seit Beginn letzten Jahres, doch ab September hat das Tempo rasant zugenommen. Für langfristige Stromlieferungen hat sich der Preis in nur 12 Monaten verfünffacht, kurzfristig gekaufter Strom war an manchen Tagen sogar mehr als 10 Mal so teuer.

Im März 2022 kostete Strom im Schnitt mehr als 253 Euro pro Megawattstunde [25 Cent|kWh]. Das ist eine Verteuerung von 438% zum März 2021, als dieselbe Menge nur 47 Euro kostete.

Energie-Experten gehen nicht mehr von einer kurzzeitigen Schwankung aus, denn zwei maßgebliche Faktoren für die Strompreisentwicklung werden in absehbarer Zeit keine Entspannung bringen. Der Strompreis wird besonders stark durch die angespannte Situation am Gasmarkt beeinflusst. Die Gasspeicher leeren sich jahreszeitbedingt, die Nachfrage auf dem Gasmarkt bleibt weiter stark und die Liefermengen aus Russland weiter gering, da der Beginn der Inbetriebnahme von Nord Stream 2 ausgesetzt ist.
Das treibt den Gaspreis und verteuert damit die Stromgewinnung aus Gas [Anteil Strommix 10%, Stand 05|2022].

co2 preis zertifikate 2022
Preisentwicklung CO2-Zertifikate 2022 Quelle: First Energy

Preistreiber Nummer 2 ist die CO2-Abgabe. Wenn Gas zu teuer ist und weniger Erneuerbare Energien produziert werden, müssen emissionsintensive Energien einspringen [z.B. Braunkohle, Stommix Anteil 21%], um die Stromlücke zu schließen. Das verteuert den Strom aufgrund der CO2-Abgabe. Bei der hohen Nachfrage kletterte der Preis für CO2-Emissionszertifikate auf immer neue Rekordhöhen und bewegt sich zwischen von 80 – 100 Euro je Tonne.

Preistreiber Nummer 3 sind die Netzentgelte. Die Preise bei den 4 Übertragungsnetzbetreibern steigen 2022, doch die Erhöhungen variieren stark zwischen 0,5% bei Tennet bis hin zu 20% bei Amprion. Für knapp 90% aller Postleitzahlengebiete liegen nun die  Netznutzungsentgelte Strom für das Jahr 2022 vor. Die Tendenz zeigt eine Steigerung von 4% im bundesdeutschen Durchschnitt. Netzentgelte nach Bundesland 2022

Weitere Abgaben und Umlagen beim Strompreis: Die Umlage zur Förderung für KWK-Anlagen steigt im kommenden Jahr um 49% auf 0,378 Cent/kWh  [aktuell 0,254 Cent/kWh].

Wie stark wirkt sich die Strompreisentwicklung an der Börse auf Privathaushalte aus?

Zur besseren Einordnung der aktuellen Strompreisentwicklung an der Börse sollten private Stromkunden wissen, dass der Haushaltsstrompreis aus 3 Komponenten besteht. Der Energiebeschaffungspreis machte Anfang 2022 knapp ein Drittel [35,6%] des Endkundenpreises aus. [roter Anteil in der Grafik]. Den Betrag, den Stromanbieter für die Strombeschaffung Anfang 2022 berechnen, lag durchschnittlich bei 12,34 Cent je Kilowattstunde und das genau ist der Anteil, auf den die Börsenpreise Einfluss haben. Dieser Preis stieg am EPEX Spot Markt im Dezember auf 22 Cent pro Kilowattstunde. Muss ein Stromanbieter die benötigte Menge Strom für diesen Preis an der Börse einkaufen, wird er ihn weiter berechnen.

Der Strompreis für private Haushalte beinhaltet 2022 zusätzlich noch  39% Steuern und 21% Netzentgelte.

Artikel: Stromhandel in Deutschland: So funktionieren Strommarkt und Strombörse

Auswirkungen der CO2-Abgabe auf die Strompreisentwicklung

Die CO2-Preise sind einer der Preistreiber des Strompreises. Durch die Zertifikate für den Ausstoß von klimaschädlichem CO2 wird die Stromproduktion mit fossilen Brennstoffen teurer. Bei einem Zertifikatspreis von zum Beispiel 50 Euro steigen die Erzeugungskosten eines Gaskraftwerks um etwa 2 Cent pro Kilowattstunde, bei einem Steinkohlekraftwerk sind es etwa 4 Cent und bei einem Braunkohlekraftwerk sogar fast 6 Cent [Quelle: Energieökonom Andreas Löschel, Universität Münster]. Zudem verteuert der Atomausstieg die Preise kurzfristig weiter.

Fazit: So sieht die Strompreisentwicklung bis Ende des Jahres aus

Strompreiserhöhung in Deutschland Es nach einer Fortsetzung der Preissteigerungen aus. Der Ukraine-Krieg und die Sorge vor Lieferengpässen treiben die Preise am Strommarkt. Diese steigenden Großhandelspreise werden mit aller Wucht bei den Privatkunden ankommen, obwohl große Stromversorger [z.B. E.on] Ende 2021 noch keinen Grund für Strompreiserhöhungen in 2022 sahen, da der Einkauf langfristig erfolgt und daher kurzfristige Schwankungen keinen Einfluss haben.

In den vergangenen Monaten sind bereits 8 Stromanbieter in Schwierigkeiten geraten. Insolvenz angemeldet haben Neckermann Strom, Smiling Green Energy, Dreischtrom, Lition Energie , Otima Energie und Fulminant Energie. Stromio und Grünwelt haben die Belieferung ihrer Kunden eingestellt.

Die weiter steigenden Strompreise im Großhandel und die Verteuerung für CO2-Zertifikate werden zu einem weiteren Anstieg der Stromkosten für Haushalte und Unternehmen führen. Um den Anstieg der Strompreise etwas dämpfen, sollen die Einnahmen aus der CO2-Steuer zurück an die Verbraucher fließen. Die Abschaffung der EEG-Umlage wird den Preis um weitere 4,4 Cent zum 1. Juli 2022 mindern. Doch der Spareffekt durch den Wegfall der EEG-Umlage wird für viele Kunden schnell verpuffen, denn es wurden bereits weitere Erhöhungen für Ende des Jahres angekündigt.

Gaspreisentwicklung 2023

Die Entwicklung der Strompreise 2021

 

Das Wichtigste zur Strompreisentwicklung 2021

  • Vergleichsportale melden deutsche Strompreise 2021 auf Rekordhoch
  • EEG-Umlage wurde gedeckelt auf 6,5 Cent
  • Die Netzentgelte für Haushaltskunden stiegen 2021 im Durchschnitt um 4%
  • Coronabedingt niedrige Börsenstrompreise kamen beim Endkunden nicht an
  • Erste Stromanbieter kündigen Lieferverträge [Blog Artikel]
Quellen: BNetzA, Vergleichsportale

Vergleichsportale melden deutsche Strompreise 2021 auf Rekordhoch

Schon mit der Bekanntgabe der gesetzlichen Umlagen und Netzentgelte im Oktober vergangenen Jahres [2020] war zu erwarten, dass die Strompreise 2021 weiter anziehen. Erste Preisanpassungen wurden bereits im November gemeldet und zogen sich unter großem Medieninteresse bis ins Frühjahr. Trotz gedeckelter EEG-Umlage erhöhten bereits 149 Stromversorger die Tarife um Ø 2,7%. Damit stieg der Preis für eine Kilowattstunde Strom in Deutschland im Januar 2021 auf 31,89 Cent.

Aber auch 2021 lohnt sich der Blick auf das zweite Quartal, denn viele Energieversorger setzen ihre Tarif­an­pas­sun­gen nicht mehr – wie früher üblich – zum Jah­res­wech­sel durch, wenn Netz­ent­gel­te und Umla­gen gemeldet werden. Die Preiserhöhungen wurden [besonders bei den großen Anbietern] in den vergangenen Jahren über die ers­te Jah­res­hälf­te verteilt und übertrafen oft die zu Jahresbeginn durch­ge­führ­ten Preis­stei­ge­run­gen.

Die wichtigsten Ergebnisse zur Strompreisentwicklung 2021 im Überblick

Der durchschnittliche Strompreis für private Haushalte hätte 2021 rein rechnerisch sinken können, wenn die Versorger die gesunkenen Großhandelspreise an die Verbraucher weitergegeben hätten. Doch wie schon in der Vergangenheit sind die Anbieter bei der Weitergabe von sinkenden Preisbestandteilen sehr zögerlich.

Steuern, Abgaben und Umlagen für Haushaltskunden sanken 2021 um 1,03%, obwohl der im Sommer eingeführte reduzierte Mehrwertsteuersatz von 16% ab 1. Januar wieder auf 19% angehoben wurde.

Die Netzentgelte für Haushaltskunden stiegen 2021 im Durchschnitt um 4%.

Die Kosten für Beschaffung und Vertrieb sind im bisherigen Verlauf 2020 aufgrund niedrigerer Großhandelspreise gesunken. Die Preise am Terminmarkt für Strom lagen im Jahresmittel 2020 um fast ein Fünftel niedriger als der durchschnittliche Preis 2019.

Alle Strompreiserhöhungen 2021 als Liste

strompreisentwicklung 2021
Quellen: ASEW, BDEW, BNetzA, Check24, EEX, Energy-Charts, Netzbetreiber

Strompreisentwicklung 2021 – Trend im Detail

Entlastung bei der EEG-Umlage, Anstieg bei den Netzentgelten
Auch 2021 werden viele Verbraucher wohl für ihren Strom wieder tiefer in die Tasche greifen müssen, doch weit weniger als noch im Sommer befürchtet. Die im Konjunkturpaket beschlossene Deckelung der EEG-Umlage in 2021 auf 6,5 Cent je Kilowattstunde [- 3,8%] wirkt zwar auf den ersten Blick nicht wie eine spürbare Entlastung, doch hat diese Kostenbremse verhindert, dass Stromkunden im kommenden Jahr einen Anstieg auf fast 10 Cent schultern müssen. Mit dem Deckel spart der 3-Personen-Haushalt effektiv 11 € im Jahr.

Strompreis Zusammensatzung Deutschland 2021

Im Bereich Steuern und Abgaben steigt die KWKG-Umlage um mehr als 12% auf 0,254 Cent pro Kilowattstunde. Die Paragraf-19 Umlage erhöht sich im fast 21% auf 0,432 ct|kWh und die Umlage für abschaltbare Lasten steigt von 0,007 auf 0,009 Cent. [Der Kostenblock Steuern, Umlagen und Abgaben hatte 2020 einen Anteil von 52,4% am Strompreis.]

Die Großhandelspreise für Strom lagen im Jahresmittel 2020 um 17% Prozent [Jahresfuture Baseload] niedriger als der durchschnittliche Preis 2019. Von November 2019 bis November 2020 sind die Preise am Terminmarkt von 49,11 Euro pro MWh auf 40,48 Euro deutlich gesunken. [„Stromerzeugung und Vertrieb“, also der Betrag, den der Stromanbieter erhält, lag 2020 bei nur noch 22,4%]

Eine spürbare Entlastung beim Strompreis wird es also trotz der milliardenschweren Finanzspritze des Bundes nicht geben. Ein Restrisiko für eine Strompreiserhöhung in 2021 bleibt in weiten Teilen Deutschlands bestehen, da die Netzentgelte 2021 für einen Großteil der Verbraucher steigen werden. [Dieser Kostenblock machte 2020 knapp 21% des Strompreises aus.]

Alle Strompreiserhöhungen 2021 als Liste

Strompreiszusammensetzung 2021

KomponentenStrompreise 2021
Beschaffung, Vertrieb7,70 ct
Netzentgelt7,80 ct
Steuern & Abgaben16,39 ct
Konzessionsabgabe1,66 ct
EEG-Umlage6,50 ct
KWKG-Umlage0,254 ct
§19 StromNEV-Umlage0,432 ct
Offshore-Netzumlage0,395 ct
Umlage für abschaltbare Lasten0,009 ct
Stromsteuer2,05 ct
Mehrwertsteuer 19%5,09 ct
GESAMT31,89 ct
Das kostet Strom 2022 an Ihrem Wohnort.
1.600
2.400
3.200
4.000
Eigener Verbrauch
kWh

Strompreisentwicklung Deutschland 10 Jahre

Strompreisentwicklung und Entwicklung der Netzentgelte, Erzeugerpreise und Steuern

Strompreisentwicklung
Strompreise, Strompreisentwicklung 2021

Der Strompreis steigt seit Jahren, doch seine Bestandteile entwickeln sich dabei unterschiedlich. Den größten Kostenblock verursachen Steuern, Umlagen und Abgaben. Ihr Anteil am Strompreis ist nach dem Rekordjahr 2017 [55%] in diesem Jahr anteilig ganz leicht gesunken [54,1%] und beträgt nun 16,39 Cent pro Kilowattstunde. Im 10-Jahresverlauf ist eine Steigerung von 41% zu verzeichnen. Der am stärksten gewachsene Preisbestandteil ist dabei die EEG-Umlage. Neue Abgaben wie die §19 StromNEV-Umlage, die Offshore-Haftungsumlage und die Umlage für abschaltbare Lasten wurden in den Jahren 2012 bis 2014 eingeführt.

Seit der Jahrtausendwende haben sich die Steuern und Abgaben verdreifacht, seit Liberalisierung des Strommarktes fast vervierfacht [1998: 4,07 Cent].

Nur noch 24,1% des Strompreises und damit 7,70 Cent pro Kilowattstunde gehen an den Versorger. Diese Kosten für Strombeschaffung und Vertrieb sind in den letzten 10 Jahren um 6% gesunken. Der wachsende Anteil der erneuerbaren Energien am Strommix hat zu dieser Entwicklung maßgeblich beigetragen.  2016 lag der Strompreis an der Leipziger Strombörse bei einem Rekordtief von nur 2,2 Cent pro Kilowattstunde. Das war zu diesem Zeitpunkt der niedrigste Stand seit 11 Jahren. Seit 2018 ziehen die Strompreise im Großhandel wieder an und im Corona-Jahr 2020 lag der Preis für die Grundlast im Jahresmittelwert bei 30,5 €/MWh, was knapp 20% mehr sind als 2019.

Die Netzentgelte sind im bundesweiten Schnitt in den letzten 10 Jahren um 14% gestiegen. Sie machen aktuell ein Viertel des Strompreises aus und sind damit der zweitgrößte Kostenblock auf der Stromrechnung für private Stromkunden. Die Netzentgelte in Deutschland schwanken je nach Einzugsgebiet und sind abhängig von Investitionen in den Netzausbau, die Bevölkerungsdichte und die Maßnahmen zur Stabilisierung der Netze. Ab 2019 sollen die Netzentgelte schrittweise angeglichen werden und bis 2023 dann deutschlandweit einheitlich sein. Im Zuge der Energiewende werden die Netzbetreiber jedoch enorme Investitionen in die Infrastruktur stemmen müssen und diese Kosten natürlich an die Verbraucher weitergeben.

Betrachtet man die Netzentgelte und Erzeugerpreise im Verbund, liegt der heutige Preis von 15,5 Cent knapp 19% über dem Niveau von vor 20 Jahren. 1998, vor der Liberalisierung des deutschen Strommarktes, wurden für Beschaffung, Netzentgelte und Vertrieb 13,04 Cent pro Kilowattstunde berechnet. Die Steuern sind im selben Zeitraum von 4,07 Cent auf 16,39 Cent gestiegen, was ein sattes Plus von 303% sind. Die EEG-Umlage wird gerne für den enormen Anstieg verantwortlich gemacht, aber die Umsatzsteuer, die pro verbrauchter Kilowattstunde anfällt, kletterte von 2,33 Cent in 1998 auf heute 5,09 Cent.

Quelle: Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. [BDEW], Berechnungsgrundlage: Haushalt mit 3.500 Kilowattstunden Jahresverbrauch

Tabelle: Entwicklung der Strompreise, 10 Jahre [2012 bis 2022]

Bestandteile des Strompreises20122013201420152016201720182019202020212022
Beschaffung, Vertrieb8.167.917.387.056.265.716.207.097.517.7012.34
Netzentgelt6.146.646.636.747.017.517.297.397.757.808.10
Steuern11.5914.2915.1314.9115.5316.0615.9715.9816.5516.3914.20
Mehrwertsteuer4.134.604.654.584.604.674.714.865.085.095.35
Konzessionsabgabe1.661.661.661.661.661.661.661.661.661.661.66
EEG-Umlage3.595.286.246.176.356.886.796.416.763.72
KWK-Aufschlag0.000.130.180.250.450.440.350.280.230.250.38
StromNEV-§190.150.330.090.240.380.390.370.310.360.430.44
Offshore-Netzumlage0.250.25-0.050.04-0.030.040.420.420.400.42
AbLa Umlage0.010.010.010.010.010.010.010.003
Stromsteuer2.052.052.052.052.052.052.052.052.052.052.05
Summe25.8928.8429.1428.7028.8029.2829.4730.4631.8131.8934.64

Inhalte dieser Seite

Strompreisentwicklung 2020
Entwicklung Strompreis in Deutschland 2020, Strompreiserhöhung 2020

Strompreisentwicklung in Deutschland 2019
Durchschnittlicher Strompreis für private Haushaltskunden

Entwicklung der Strompreise 2000 – 2018
Strompreise für private Haushalte beim Verbrauch von 3.500 kWh|Jahr

Entwicklung der Strompreise und der Steuern
Entwicklung der Strompreise und der staatlich veranlassten Preisbestandteile

Entwicklung der Strompreise 2020 – das hat sich geändert

Die Strompreise jagen seit Jahren von einem Rekord zum nächsten. Preistreiber 2020 waren die Netzentgelte und die EEG-Umlage. 629 Stromanbieter haben in dem Jahr Preiserhöhungen um durchschnittlich 6,8 % durchgesetzt. 7,2 Millionen Haushalte waren betroffen.
Erst 2019 haben die Strompreise die 30-Cent-Marke überschritten und für 2020 darf wieder mit einem Rekordwert gerechnet werden. Auf Grundlage der Daten, die Strom-Report vorliegen, stieg der Strompreis bereits Anfang 2020 um mehr als 1 Cent auf 31,47 Cent pro kWh, was für einen 4-Personen-Haushalt etwa 40€ Mehrkosten bedeutet [bei 4.000 kWh Stromverbrauch]. Im Jahresverlauf wird ein weiterer Anstieg der Stromkosten erwartet.

EEG-Umlage steigt 2020 um 5,5%

Laut Meldung der Übertragungsnetzbetreiber erhöht sich die EEG-Umlage 2020 um 5,5% auf 6,756 Cent pro Kilowattstunde. Geben die Versorger die Preissteigerung an Ihre Kunden weiter, werden die Strompreise 2020 weiter steigen. Ein 3-Personen-Haushalt muss mit knapp 15€ Mehrkosten rechnen [bei 3.500 kWh Stromverbrauch, Die EEG-Umlage hat einen Anteil von 21% am Strompreis.] Details zur EEG-Umlage 2020

Letzte Aktualisierung 29.04.2024

Strompreise an der Börse sinken 2020

Die Kosten für die Strombeschaffung sind seit 2016 stark gestiegen und dieser Trend wird sich auch 2020 fortsetzten: Die Börsenstrompreise 2019 [Ø 48,24 €/MWh] auf dem Terminmarkt liegen um rund 13% über denen von 2018 [43,84 €/MWh] und 65% höher als 2016 [Ø 26,58 €/MWh]. Gesunken sind lediglich die Preise im Kurzfristhandel. Hier werden jedoch nur sehr geringe Strommengen gehandelt, den Tagesbedarf bei Engpässen ausgleichen sollen. Als Grund für die erneute Verteuerung der Börsenstrompreise 2020 werden steigende CO2-Preise prognostiziert, durch die Strom aus Kohle und Gas an der Strombörse teurer wird. Doch durch die Corona-Krise kam es ganz anders. Die sinkende Stromnachfrage aufgrund des Lockdown führte zum Einbruch der Börsenstrompreise.

Strompreiserhöhung 2020 durch Netzentgelte

Auch bei den Netzentgelten zeichnet sich für 2020 ein deutlicher Anstieg der Tarife ab. Die höchsten Mehrkosten müssen im Norden Deutschlands erwartet werden. [Schleswig Holstein +11%, Hamburg, Mecklenburg Vorpommern 9%] Im bundesweiten Durchschnitt werden Haushalte und Gewerbe im kommenden Jahr um 6% höher belastet als 2019.
Für den klassischen 3-Personen-Haushalt mit einem jährlichen Verbrauch von 3.500 kWh steigt die Jahresrechnung um 16,80 €.

Fazit Strompreisentwicklung 2020: Die Strompreise steigen

Strompreis Zusammensetzung 2020

Private Haushalte müssen mit einer Strompreiserhöhung 2020 rechnen. EEG-Umlage, Netzentgelte und Einkaufspreise für Strom werden steigen. Laut den Daten, die Strom-Report vorliegen, ist mit einem Anstieg um 3,4% zu rechnen, was zu einem neuen Rekordpreis von 31,47 Cent pro Kilowattstunde führt. Ob sich der Preissprung für alle Stromkunden bereits Anfang des Jahres auf die Stromrechnungen auswirkt, ist noch unklar, denn die Versorger müssen die Strompreiserhöhung erst 6 Wochen vorher ankündigen [Stichtag 20.11.2019 für Preiserhöhung zum 01.01.2020].

Bisher haben 465 Versorger Strompreiserhöhungen für 2020 um durchschnittlich 5,7% angekündigt. 3,3 Millionen Haushalte sind betroffen. Liste der Preiserhöhungen

Viele Versorger werden vermutlich [so wie in den letzten Jahren] erst im Frühjahr erhöhen, wenn das Thema nicht mehr so medienpräsent ist und damit die Wechselsensibilität der Kunden abnimmt. Doch insgesamt steigen die Kosten aller Strompreisbestandteile und damit letztlich auch die Strompreise für die Endkunden.

Alle Details zu den steigenden Strompreiskomponenten 2020

Bei einer Strompreiserhöhung haben Verbraucher ein Sonderkündigungsrecht. Sie können ihren aktuellen Stromvertrag während der Laufzeit kündigen und zu einem günstigeren Stromanbieter wechseln.

* Quellen: Netzentgelte: Energiedienstleisters Enet, EEG-Umlage: Bundesnetzagentur, Börsenstrompreis: BDEW

Strompreisentwicklung in Deutschland 2019

Durchschnittlicher Strompreis für private Haushaltskunden

Strompreisentwicklung 2019
Strompreise 2019, Strompreisentwicklung 2019 2019

Obwohl die Umlagen 2019 und auch die Netzentgelte in einigen Teilen der Bundesrepublik nachgegeben haben, sind die Energiekosten für Millionen Stromkunden erneut gestiegen.

Die EEG-Umlage sank 2019 um 0,39 Cent und betrugt ab 1. Januar 6,405 Cent pro Kilowattstunde [2018: 6,792 Cent]. Das war ein Rückgang von 5,7%. Die EEG-Umlage war 2019 mit 23,1% Anteil am Strompreis der größte Kostenblock im Bereich Steuern und Umlagen. Strompreiszusammensetzung

Die KWK-Umlage ist 2019 auf 0,280 Ct/kWh gesunken. Die §19 Strom-Netzentgeltverordnung(NEV)-Umlage sank um rund 17,6% auf 0,305 Cent je KWh. Die §18 Abschaltbare-Lasten-Umlage gab um 54,5% nach und betrug Anfang 2019 nur noch 0,005 Cent je KWh.

Beim Verbraucher kam von den sinkenden Umlagen auf der Stromrechnung allerdings nicht viel an, da im die Offshore-Netzumlage aus den Netzentgelten herausgerechnet und unter dem neuen Namen Offshore-Haftungsumlage eingeführt wurde. Sie betrug vormals 0,037 Cent pro kWh und klettert mit neuem Label auf 0,416 Cent, was einer Steigerung von 1.024% entspricht.

Damit lag die Höhe der Umlagen für 2019 bei 7,411 Cent je Kilowattstunde und sankt nur um insgesamt 1,9% im Vergleich zum Vorjahr. Die Stromrechnung einer durchschnittlichen Familie [3.500 kWh|Jahr] konnte somit rein rechnerisch 5,04 € niedriger ausfallen.

Strompreisentwicklung 2019: Netzentgelte

Ein weiterer Faktor für die Preisentwicklung sind die Netzentgelte [aktueller Anteil am Strompreis 24,7%]. Im Sommer 2017 wurde zwar die Vereinheitlichung der Netzentgelte beschlossen, doch das Gesetz [NEMoG] sieht die schrittweise Anpassung erst ab 2019 bis 2023 vor. Laut Preisankündigungen der Netzbetreiber steigen die Gebühren 2019 im bundesweiten Durchschnitt um 2%. Besonders stark traffen die Preissteigerungen den Norden Deutschlands. Bremer Stromkunden zahlten 2019 knapp 18% mehr, in Schleswig-Holstein und Hamburg waren es 12% und Mecklenburg Vorpommern 9%. In einigen Bundesländern sanken die Netznutzungsgebühren entgegen dem bundesweiten Trend. Im Saarland gaben die Preise um 7% nach, in Rheinland-Pfalz 4%. Für Verbraucher in Hessen, Sachsen und Berlin sind die Netzentgelte 2019 um 2% gesunken.
 Zu den Details: Netzentgelte 2019 nach Bundesländern

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Bester Stromanbieter 2021 im Preis-Service-Test

Dass sich gute Leistung und günstige Strompreise nicht ausschließen, belegen zahlreiche Service- und Qualitätstests. Die besten Stromanbieter 2019 im Test… weiter

Strompreisentwicklung 2000 – 2018

Strompreise für private Haushalte beim Verbrauch von 3.500 kWh|Jahr

Strompreisentwicklung 20 Jahre
Strompreis, Strompreise, Strompreisentwicklung 2018

Der Strompreis für private Haushalte in Deutschland ist seit Jahren im Aufwärtstrend und hat Anfang 2018 das Rekordhoch von 29,42 Cent pro Kilowattstunde [Cent|kWh] erreicht.  Zur Jahrtausendwende lag der Strompreis in Deutschland noch bei 13,94 Cent pro Kilowattstunde und hat damit eine Steigerung von 111%, beziehungsweise 6% pro Jahr, erfahren.

Zur Jahreswende 2018 ist die EEG-Umlage leicht gesunken. Sie sank um 0,09 Cent und lag am 1. Januar bei 6,79 Cent pro Kilowattstunde, was einem Rückgang von 1,3% entspricht [2017 +8,3%]. Die Stromrechnung einer durchschnittlichen Familie [3.500 kWh|Jahr] konnte somit rein rechnerisch um maximal 3,15 € sinken.

Laut Netzbetreiber war ein weiterer Anstieg der Netzentgelte für 2018 nicht abzuwenden. Grund seien der Ausbau der Netze und Netzstabilierungsmaßnahmen. Mit 45% stiegen die Preise beim Netzbetreiber Amprion 2018 am stärksten an. Transnet BW, kündigte ab Januar 13% höhere Durchleitungsgebühren an. Tennets Preiserhöhung lag bei 9%. Die Netzentgelte im Osten Deutschlands sanken 2018 großflächig. Der Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz kündigte eine Reduktion um 11% an.

Doch die Kosten für den Stromversorger [Beschaffung und Vertrieb] stiegen 2018 aufgrund anziehender Großhandelspreise erstmals wieder. 50 Grundversorger haben die Strompreise bereits erhöht, darunter auch die EnBW. Bis Ende des Jahres ist mit einem weiteren Anstieg des Preisniveaus zu rechnen.

Zu Beginn der Wirtschaftskrise fielen die Einkaufspreise für Strom an der Börse deutlich und die zunehmende Menge an Strom aus erneuerbaren Energien ließ den Großhandelspreis weiter sinken. Laut Statistischem Bundesamt profitierten die Privathaushalte davon aber nur in geringem Maße.

Quelle: Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. (BDEW)

Strompreisentwicklung 2017

Stromkunden in ganz Deutschland hatten 2017 mit steigenden Stromkosten zu kämpfen. 430 Stromgrundversorger haben die Preise erhöht. Im Schnitt lagen die Erhöhungen bei 3,5 % und betrafen Regionen mit etwa 17 Millionen Haushalten. Begründet wurde die Verteuerung mit höheren Netzentgelten und der gestiegenen EEG-Umlage.

Die Netzentgelte sind im bundesweiten Schnitt um 6,7% gestiegen. Sie machen etwa ein Viertel des Strompreises aus und sind damit der größte Kostenblock auf der Stromrechnung für private Verbraucher. Die Erhöhungen fielen jedoch auch 2017 regional sehr unterschiedlich aus. In Mecklenburg-Vorpommern [+21%], Brandenburg [+20%] und Schleswig-Holstein [+18%] erreichten die Netzkosten im in diesem Jahr Spitzenwerte. Haushalte in Ostdeutschland zahlen 2017 durchschnittlich 54% mehr für die Durchleitung des Stroms als Verbraucher im Westen.
Zudem müssen alle Haushalte in diesem Jahr die um fast 8% erhöhte EEG-Umlage zahlen, die von 6,35 auf 6,88 Cent je Kilowattstunde steigt. Zusätzlich wird auf Netzentgelte und EEG-Umlage noch 19% Mehrwertsteuer erhoben.

Auf der Entlastungsseite standen zwar geringere Beschaffungskosten – Anfang 2017 kostete die Kilowattstunde an der Leipziger Strombörse im Schnitt 3 Cent. Doch mit dem Anstieg der Netzentgelte und der EEG-Umlage wurden Rückgänge durch sinkende Börsenstrompreise mehr als ausgeglichen. Der durchschnittliche Strompreis für Endverbraucher hat 2017 mit 29,16 Cent wieder ein neues Rekordniveau erreichen.

Strompreisentwicklung 2016

2016 war für viele Stromkunden kein günstiges Jahr. 239 der fast 900 Grundversorgern haben die Preise um durchschnittlich rund 3 % erhöht. (Max Preiserhöhung 14,2 %). Von den Erhöhungen waren 17 Millionen Haushalte betroffen, von denen mehr als die Hälfte in Bayern und Baden-Württemberg zu Hause ist.
Von den großen Stromkonzernen erhöhte Vattenfall, zum 1. April den Strompreis in Hamburg (+ 4,9 %) und Berlin (+3,96 %). E.ON meldete Preiserhöhungen für 5 Versorgungsgebiete zwischen 2,8 % und 11,6 %. RWE hielt sich mit Strompreiserhöhungen zurück.

Obwohl der Börsenpreis für Strom kontinuierlich sank, erhöhten viele Versorger wegen gestiegener Netzentgelte und staatlicher Umlagen die Strompreise. Der Steueranteil hatte 2016 mit einem Anstieg auf 54% ein neues Rekordhoch erreicht (+2%). Der Kostenblock „Steuern, Abgaben und Umlagen“ hat sich in den letzten 10 Jahren von 7,7 Cent auf 15,5 Cent pro Kilowattstunde mehr als verdoppelt.

Wie TopTarif meldete, sind die „Preise der Grundversorgungstarife“ 2016 um durchschnittlich 1,3 % auf das Rekordniveau von 30,27 Cent pro Kilowattstunde (kWh) gestiegen. Trotz dieser Preisentwicklung bezögen noch immer ein Drittel der Verbraucher Strom im Grundversorgungstarif des örtlichen Versorgers – dem meist teuersten möglichen Tarif. Der Verivox-Verbraucherpreisindex Strom, in dem Angebote der örtlichen Grundversorger und überregionaler Anbieter berücksichtigt werden, meldete einen Preisanstieg von 1,4 %.

PREISENTWICKLUNG Strom 2015

Gesunkene Strompreise für private Verbraucher

Für mehr als 11 Millionen Kunden sind die Strompreise 2015 um durchschnittlich 2,4 Prozent gesunken, denn nach jahrelangem Zögern haben mehr als 400 der rund 1.000 Stromanbieter die niedrigen Börsenpreise und die gesunkene EEG-Umlage an ihre Kunden weitergegeben. Der Preisrückgang war ein guter Schritt, brachte aber nur eine leichte Entlastung auf einem ohnehin sehr hohen Preisniveau. Es wurden Preiserhöhungen in der Grundversorgung gemeldet, insbesondere in den Versorgungsgebieten von EnBW, Vattenfall und E.ON.

Anfang September 2015 sank der Strompreis an der Leipziger Energiebörse EEX auf ein Rekordtief von nur 2,6 Cent pro Kilowattstunde. Das war zu diesem Zeitpunkt der niedrigste Stand seit zwölf Jahren. Dennoch wurden die gesunkenen Großhandelspreise kaum an Privatkunden weitergegeben.

Mitte Oktober 2015 wurde die Höhe der EEG-Umlage für das Folgejahr (2016) festgelegt. Obwohl auf dem EEG-Konto ein riesiges Plus von 2,5 Milliarden Euro schlummerte, kam es nicht zu Senkung der Umlage. Es wurde beschlossen, einen Liquiditätsreserve anzulegen und damit einmal mehr deutlich, wer die Kosten der Energiewende auch in Zukunft tragen soll. Vor allem Stromkunden und Steuerzahler werden zur Kasse gebeten, wenn alte Kraftwerke vom Netz gehen, die Sonne stärker scheint oder der Wind ordentlich bläst. Die energieintensiven Industrien wurden auch 2015 in wachsendem Umfang entlastet.

Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) für das Handelsblatt belegen, dass sich die Kosten der Energiewende für Stromkunden auf 28 Milliarden Euro pro Jahr belaufen. Umgerechnet auf einen Privathaushalt mit einem Verbrauch von 3500 Kilowattstunden sind das 270 Euro im Jahr für die Umsetzung der Energiewende. Diese Kosten enthalten die Förderung der erneuerbaren Energien und die dadurch verursachten Kosten des Netzausbaus.

Entwicklung der Strompreise 2014

Stromkunden mussten auch 2014 wieder mit steigenden Strompreisen leben. Gründe dafür waren die gestiegenen Stromnetzentgelte und die Erhöhung der EEG-Umlage von 5,28 auf 6,24 Cent pro kWh. Damit setzte die Strompreisentwicklung ihren zehnjährigen Aufwärtstrend fort, in denen sich die Preise fast verdoppelt haben.

Die Preise an den Strombörsen sinken zwar seit knapp sechs Jahren – laut Statistischem Bundesamtes im letzten Jahr um rund 14 % – aber nur wenige Energieunternehmen gaben diese Preise an ihre Kunden weiter.

Wie haben sich die Strompreise für private Haushalte entwickelt?

Rund 30 % der Stromanbieter haben laut Verbraucherportal Verivox die Tarife zum 01.01.2014 um etwa 3,5 % angehoben. Die Anbieter, die ihre Preise zum Jahreswechsel stabil gehalten haben, zogen im Laufe des Jahres im einstelligen Prozentbereich nach. Bereits zum 1. April setzten 32 Versorger die Preise im Schnitt um 4,5 % rauf. Viele Stromanbieter nutzten die Sommermonate für eine Preissteigerung, als die Kunden mit Fussball und Urlaubsplanung abgelenkt waren.

Entwicklung der Erzeuger- und Strompreise 2006 – 2014

Entwicklung der Strompreise und der Kosten für Stromerzeugung & Vertrieb

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Die Erzeugerpreise, die 2013 noch bei 8,34 Cent pro Kilowattstunde lagen, sind in 2014 um 0,48 Cent auf 7,86 Cent gesunken und bestehen aus zwei Preisbestandteilen. Zum einen sind das die Kosten für die Stromproduktion im eigenen Kraftwerk oder für den Einkauf an der Strombörse, zum anderen die Kosten für den Vertrieb. Die genaue Kalkulation kann beim jeweiligen Stromanbieter angefordert werden.

Stromeinkauf an der Börse

Aufgrund des wachsenden Anteils der erneuerbaren Energien am Strommix sind die Börsenstrompreise am Spotmarkt in Deutschland stark gefallen (IWR). 2014 sank der Preis für die Kilowattstunde auf ein Rekordtief von durchschnittlich 3,3 Cent und machte damit kaum mehr als ein Zehntel des Verbraucherpreises aus.

Entwicklung der Strompreise und der Steuern

Entwicklung der Strompreise und der staatlich veranlassten Preisbestandteile

Statistik Entwicklung der Strompreise und der Steuern
Statistik, Steuern, Strompreise

Der Anteil der Steuern, Umlagen und Abgaben am Strompreis hat für private Verbraucher 2014 ein neues Rekordhoch erreicht. Mussten die Stromkunden vor 9 Jahren noch 7,74 Cent pro Kilowattstunde für die staatlich veranlassten Preisbestandteile bezahlen, hat sich dieser Betrag mittlerweile auf 15,26 Cent fast verdoppelt und macht für Haushaltskunden jetzt mehr als die Hälfte des Strompreises aus. Der am stärksten gewachsene Preisbestandteil ist dabei die EEG-Umlage.